Ansturm auf den Euro
Sammler stehen vor Bundesbank Schlange
Augsburg Die Menschen stehen Schlange vor den Filialen der Bundesbanken. Sie alle wollen eins: Euro-Münzen. Nein, es ist nicht der 17. Dezember 2001, jener Tag, an dem das Euro-Starterkit ausgegeben wurde. Es ist der 27. April 2017. Dennoch sind die Menschen geradezu begierig nach einer Fünf-EuroMünze namens „Tropische Zone“. Ein Sammlerstück, dass die Bundesbank ausgibt. Die Nachfrage sei rege, sagt Stephan Boosz von der Bundesbank-Filiale in Augsburg.
Um sie zu bekommen, tauschen Sammler einen regulären Fünf-Euro-Schein gegen eine der Münzen ein. Und augenblicklich haben sie mehr Geld in der Hand. Ein Blick auf Ebay zeigt: Die Münzen, die im Einkauf fünf Euro kosten, verkaufen sich für 30 Euro oder mehr. Eine Wertsteigerung von 600 Prozent also. Als Geschäftsmodell, um wirklich reich zu werden, eignet sich der Tausch aber nicht. Die Ausgabe ist limitiert. Pro Tag bekommt jeder nur eine Münze. Insgesamt gibt es 2,3 Millionen Stück. Wie viele an die Filiale in Augsburg geliefert wurden und wie viele noch übrig sind, kann Boosz nicht verraten.
Der rote Polymerring zwischen Kernstück und Außenring macht das Fünf-Euro-Stück so begehrt, mutmaßt Boosz. Die Münze „Tropische Zone“ist die zweite aus der Reihe. Vergangenes Jahr gab die Bundesbank die Münze „Blauer Planet“mit einem blauen Plastikband heraus. Bis 2021 soll jährlich eine folgen, die jeweils einer anderen Klimazone gewidmet ist. Zahlen kann man mit den Sammlerstücken auch – aber nur in Deutschland. Also doch fast wie 2001.