Winterdienst ist gewappnet
In dieser Saison war noch kein Einsatz nötig, doch 180 Mitarbeiter sind ab jetzt abrufbar. Auch die Salzlager sind voll
Der erste Schnee, der für die Nacht auf Montag auch in Augsburg vorhergesagt war, entpuppte sich als Schneeregen. So war bei der Stadt in diesem Winter noch kein Räumund Streueinsatz nötig, doch 180 Mitarbeiter stehen ab jetzt bereit, um bei Schnee und Glätte auszurücken. Wird es ein durchschnittlicher Winter, stehen rund 80 Einsätze an, die teils ab 4 Uhr morgens starten.
„Es gilt der Grundsatz: so wenig Salz wie möglich, so viel wie nötig“, sagt Umweltreferent Reiner Erben (Grüne), der für den Stadtreinigungsbetrieb zuständig ist. Im vergangenen Winter waren es 2900 Tonnen Salz und 1600 Tonnen Splitt, die auf den Augsburger Straßen verteilt wurden. Die 20 großen Räum- und Streufahrzeuge für die Hauptstraßen (nur dort wird Salz gestreut) sind inzwischen mit elektronisch gesteuerten Geräten ausgestattet, um die Salzmenge besser dosieren zu können. Zudem setzt der Stadtreinigungsbetrieb nicht nur auf trockenes Salz, sondern versprüht zunehmend eine flüssige Salzlösung. So setzt der chemische Prozess sofort ein und die Salzkörner werden nicht von nachfolgenden Autos an den Straßenrand geweht.
In den Depots in der JohannesHaag-Straße und am Holzweg lagern 6000 Tonnen Salz und weitere 3000 Tonnen Splitt bzw. SplittSalz-Gemisch. Das Salz kommt aus einem Bergwerk in Stetten (BadenWürttemberg). Die Stadt weist darauf hin, dass es nicht möglich ist, bei Schneefall sofort für schneefreie Straßen und Wege zu sorgen. Die Wohn- und Nebenstraßen werden ohnehin nicht regelmäßig gestreut – auch aus finanziellen Gründen. Eine gesetzliche Verpflichtung, betont die Stadt, gebe es nicht. Trotzdem sind auch dort – je nach Möglichkeit – Traktoren und Unimogs von Landwirten unterwegs, die im Auftrag der Stadt räumen. Hinzu kommen noch 20 Kleinfahrzeuge für den Dienst auf Geh- und Radwegen. Man werde die vor einem Jahr forcierten Bemühungen fortsetzen, die Radwege auch im Winter befahrbar zu halten, so Erben. Allerdings dürften sich weitere Verbesserungen in Grenzen halten, weil kein zusätzliches Geld bereitsteht.
Der Stadtreinigungsbetrieb hat an Wintertagen ohnehin mehr zu tun. „Durch den Ausbau des Straßennetzes, die Umwandlung von Gehwegen in kombinierte Geh- und Radwege sowie den Anstieg der Anzahl von Fußgängerüberwegen wird der Leistungsbedarf ständig erhöht“, so Erben. Weil die Straßen immer stärker zugeparkt sind, sei häufig auch Handarbeit nötig. Ein durchschnittlicher Winter kostet die Stadt rund 2,8 Millionen Euro. In starken Wintern können die Kosten auf über vier Millionen steigen.
Die Stadt weist darauf hin, dass Grundeigentümer die an ihr Grundstück angrenzenden Gehwege räumen und streuen müssen. Der Einsatz von Salz ist nur an Treppen und Bergen erlaubt.