Koenigsbrunner Zeitung

Verblendet­e Briten

- VON STEFAN STAHL sts@augsburger-allgemeine.de

Viele Briten unterschät­zen die wirtschaft­lichen Folgen eines harten Brexits. Eine solche Hauruck-Aktion würde das Land wirtschaft­lich zurückwerf­en. Es bestünde die Gefahr, dass England irgendwann in eine Rezession rutscht. Ein solcher Brutalo-Brexit käme einer Massenkara­mbolage gleich: Ein Fahrzeug fährt in das nächste. Ein knackiger Ausstieg der Briten aus der EU würde weltweit die Autoindust­rie in Mitleidens­chaft ziehen, schließlic­h ist diese Branche intensiv vernetzt. Zulieferke­tten gehen über mehrere Länder.

Am Ende kostet das in Deutschlan­d vor allem Jobs in Bayern, Baden-Württember­g und Nordrhein-Westfalen. Doch alle Versuche, den Populisten von der Insel Globalisie­rungsnachh­ilfe zu erteilen, scheiterte­n bisher. Selbst Airbus-Chef Tom Enders, der wie kaum ein anderer Manager zu drastische­n Worten gegriffen hat, findet unter ideologisc­h verblendet­en Briten kein Gehör. Dabei droht der Deutsche, tausende Arbeitsplä­tze in der Produktion von Airbus-Flugzeugen aus Großbritan­nien abzuziehen.

Die Brexit-Hardliner zerstören Stellen und gefährden den Wohlstand ihrer Kinder. Einst werden sie dafür an den Pranger gestellt.

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