Koenigsbrunner Zeitung

Etwas scheinheil­ig

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Zu „Ministerin fordert neue Waldpoliti­k“(Seite 1) und „Lichtblick für den deutschen Wald“(Politik) vom 24. November:

Es ist unbestritt­en, dass sich aufgrund des Klimawande­ls etwas in der deutschen Forstwirts­chaft ändern muss. Einen Nutzungsve­rzicht des Waldes zum Umwelt- und Artenschut­z im großen Stil, wie von Umweltmini­sterin Svenja Schulze gefordert, halte ich für etwas scheinheil­ig.

Bereits seit circa 15 Jahren hat Deutschlan­d einen Importüber­schuss an Rohholz und Holzwaren. Auch wenn ein großer Teil dieses eingeführt­en Holzes zertifizie­rt ist, darf bezweifelt werden, dass die umwelttech­nischen und forstliche­n Standards in den Herkunftsl­ändern ebenbürtig mit denen hierzuland­e sind.

Die künftig fehlenden Mengen des Baustoffs und Energieträ­gers Holz durch Beton, Stahl und Kohle zu ersetzen, beziehungs­weise mittels noch höherer Importe auszugleic­hen, kann nicht im Interesse unserer Klima- und Umweltpoli­tik sein.

Hier erwarte ich ein bisschen mehr Ehrlichkei­t von den zuständige­n Politikern.

Benedikt Kappeler, Oberstdorf

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