Landsberger Tagblatt

Das Positive in der Niederlage sehen

Warum Uwe Zenkner trotz seines verpatzten Einstands nicht unzufriede­n ist

- VON DOMINIC WIMMER

Landsberg Aus den Boxen im 3C-Sportpark tönten die Toten Hosen mit „An Tagen wie diesen“. Während die Spieler des TSV Dachau schon in der Kabine ihren Sieg feierten, stand Uwe Zenkner mit seinem Team noch auf dem Platz und hielt im Mittelkrei­s eine Motivation­srede. Trotz seines verpatzten Starts war der neue Trainer des Fußball-Bayernligi­sten nach der 0:2-Niederlage nicht unzufriede­n mit der Leistung seiner Mannschaft. „Was wir uns an Chancen erarbeitet haben, war gleichwert­ig und wir hatten bis zum Schluss Chancen“, so Zenkners Fazit.

Hinter dem TSV Landsberg lagen bewegte sieben Tage. Zuerst das 1:5 bei Spitzenrei­ter Pullach. Dann Mitte der Woche die Entlassung von Trainer Roland Krötz und die Amtseinfüh­rung von Uwe Zenkner. Der A-Lizenz-Inhaber hatte lediglich zwei Trainingse­inheiten mit sei- ner neuen Mannschaft, bevor es am Samstag gegen den Tabellendr­itten Dachau ging. Zenkner hatte im Vorfeld Veränderun­gen in der Aufstellun­g angekündig­t und auch gebracht – zum Teil auch aus der Not heraus. Für den verletzten Julian Birkner durfte Peter Knechtel in der Innenverte­idigung ran. Martin Hennebach rutschte für Andreas Beinhofer in die Viererkett­e, und für Philipp Beigl hütete Tobias Heiland das Tor. Aus dem Bauch heraus sei die Torwartent­scheidung nicht gefallen. „Aber ich wollte Beigl nach den sieben Toren in den ersten beiden Spielen nach der Winterpaus­e etwas aus der Schusslini­e nehmen“, begründet der Trainer das Torhüterro­ulette.

Die Hereinnahm­e von Martin Hennebach sollte sich als kluger Schachzug erweisen. „Er hat ein richtig gutes Spiel gemacht“, lobte ihn der Trainer nach Schlusspfi­ff. Beide kennen sich noch aus gemeinsame­n Neugablonz­er Zeiten. Hen- nebachs linke Abwehrseit­e hielt an diesem Tag weitestgeh­end dicht. Das Verschiebe­n im Kollektiv funktionie­rte – besonders in der ersten Halbzeit – sehr ordentlich. Nach einer knappen Stunde nach dem 0:1 war bei Landsberg etwas die Luft raus. In der Schlussvie­rtelstunde ging Uwe Zenkner dann erhöhtes Risiko ein und löste die zweite Sechserpos­ition neben Rainer Storhas auf. Für Daniel Neuhaus, dem der Trainer ein „gutes Spiel“attestiert­e, kam Alex Buschel in der 78. Minute.

Kurz darauf dann die Schlüssels­zene des Spiels. Ein Konter aus der eigenen Hälfte hätte den Ausgleich bringen müssen. Doch Charly Fülla traf nach seinem Alleingang die falsche Entscheidu­ng. Nachdem er bereits den herausgeei­lten Keeper ausgespiel­t hatte, traf er das leere Tor nicht und schoss zum Leidwesen von Mitspieler­n, Trainer und Fans einen Dachauer Verteidige­r an. „Das Nicht-Gewinnen tut ihm eventuell mehr weh als anderen Spielern. Aber irgendwann macht es bei ihm auch wieder klick“, sagt der Trainer über seinen Offensivsp­ieler, der die dicke Chance zum Ausgleich liegengela­ssen hatte. „Das 1:1 müssen wir einfach machen. Kurz darauf haben wir dann das 0:2 kassiert und das war’s dann“, so Zenkner ernüchtert, der sich angesichts des Ergebnisse­s enttäuscht zeigte, aber nicht wegen der Leistung seiner neuen Mannschaft.

„Das Team war willig und ist an seine Grenzen gegangen. Die Defensivar­beit ist gut gelungen“, so das abschließe­nde Fazit von Uwe Zenkner nach seinem Debüt als Trainer des TSV Landsberg. Zehn Spieltage bleiben dem Bayernligi­sten noch, um genügend Punkte zu sammeln, um die Abstiegs- beziehungs­weise Relegation­szone zu verlassen. Auch wenn die Toten Hosen singen: „An Tagen wie diesen haben wir noch ewig Zeit“– langsam aber sicher sollte der TSV sein Punktekont­o auffüllen.

 ?? Foto: Julian Leitenstor­fer ?? Schlüssels­zene des Spiels: Charly Fülla hatte in der 79. Minute Dachaus Keeper bereits ausgespiel­t und das leere Tor vor sich. Doch der TSV Angreifer ließ die dicke Chance zum Ausgleich liegen. Am Ende verlor Landsberg mit 0:2.
Foto: Julian Leitenstor­fer Schlüssels­zene des Spiels: Charly Fülla hatte in der 79. Minute Dachaus Keeper bereits ausgespiel­t und das leere Tor vor sich. Doch der TSV Angreifer ließ die dicke Chance zum Ausgleich liegen. Am Ende verlor Landsberg mit 0:2.

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