Traumfrau Taxifahrerin
Peter Dinklage sucht im Hamburg der 80er Jahre nach der Liebe
Fans der weltweit erfolgreichen Fantasyserie „Game of Thrones“kennen ihn als hochgebildeten und gerissenen Zwerg, der all die groß gewachsenen Könige und Krieger zuweilen ganz schön alt aussehen lässt: Die Rolle des kleinwüchsigen Tyrion Lannister hat den amerikanischen Schauspieler Peter Dinklage berühmt gemacht. Dass der Hollywoodstar mit dem markanten Gesicht auch ohne Harnisch und Dolch eine gute Figur abgibt, beweist er in dem deutschen Kinodrama „Taxi“, das Arte heute als TVPremiere zeigt.
Dinklage spielt den nur 1,35 Meter großen Marc, der sich im Hamburg der 1980er Jahre unsterblich in die Taxifahrerin Alexandra (Rosalie Thomass) verliebt und ihr näher kommen will, als es ihre raue Schale erlaubt. Den scheinbar undurchdringlichen emotionalen Panzer hat sich Alex bei ihren vielen Fahrten durch die nächtliche Metropole zugelegt, denn der Job ist alles andere als ein Zuckerschlecken – harter Konkurrenzkampf, anstrengende Fahrgäste und Probleme in ihrer Beziehung mit dem lässigen Dietrich (Stipe Erceg) kosten Alex manchmal den letzten Nerv.
Der mit einprägsamen Bildern vom nächtlichen Hamburg und starken Schauspielern überzeugende Film – Armin Rohde ist in einer hinreißenden Szene als sturzbesoffener Fahrgast zu sehen – basiert auf dem gleichnamigen Buch der Schriftstellerin Karen Duve. In dem Roman von 2008 arbeitete die Autorin ihre eigene Zeit als Taxifahrerin auf, 13 Jahre lang steuerte sie ein Taxi durch Hamburg. Duve schrieb auch das Drehbuch, verzichtete dabei aber auf einige allzu drastische Episoden aus dem Roman.
Martin Weber