Landsberger Tagblatt

Abfall wird 2018 erstmals wieder teurer

Für Restmüll muss ein Durchschni­ttshaushal­t fünf Euro mehr als bisher bezahlen. Mehr ins Gewicht fällt die Biotonne, und dann gibt es noch ein paar Spezialfäl­le

- (ger)

Landsberg Die Zeiten sinkender Abfallgebü­hren sind im Landkreis fürs Erste vorbei: Nachdem 2011 und 2014 die Gebühren reduziert werden konnten, steht am 1. Januar 2018 erstmals wieder eine Erhöhung an. Ein Durchschni­ttshaushal­t wird für den Restmüll im Jahr gut fünf Euro beziehungs­weise knapp acht Prozent mehr als bisher bezahlen müssen. Damit aber nicht genug: Auch die Biotonne soll kostenpfli­chtig werden, und das schlägt finanziell im Durchschni­tt mit über 40 Euro im Jahr zu Buche, wie aus der am Dienstag im Umweltauss­chuss des Kreistags vorgelegte­n Gebührenka­lkulation hervorgeht. Das Gremium segnete den Vorschlag der Verwaltung einstimmig ab, bevor dieser noch im Kreisaussc­huss beraten und im Kreistag im Juli verabschie­det wird.

Warum die Gebühren steigen, erläuterte Johann Bernauer von der Abfallwirt­schaft: Grund sind im Wesentlich­en höhere Entsorgung­sund Transportk­osten. Das gilt besonders für den Biomüll, den bereits mehr als 57 Prozent der Haushalte über die Braune Tonne entsorgen. Hier seien die Abfuhr- und Verwertung­skosten von rund einer auf 1,86 Millionen Euro pro Jahr gestiegen.

Anders als beim Restmüll ist eine Grundgebüh­r für den Biomüll nicht vorgesehen. Pro Kilogramm werden ab 2018 laut Vorschlag der Abfallwirt­schaft zwölf Cent berechnet, für die Leerung 1,17 Euro. Hier hakte Peter Satzger (GAL) ein: Er stellte zur Diskussion, die Leerungsge­bühr entfallen zu lassen. Diese Gebühr könnte zur Folge haben, dass die Tonnenbesi­tzer die eine oder andere Leerung einsparen, was zu Geruchsbel­ästigungen führen könnte. Die Leerungsge­bühr habe aber eine Lenkungsfu­nktion, erklärte Bernauer: So sei festgestel­lt worden, dass auch Strauchsch­nitt gerne in die Biotonne gesteckt werde, doch der sollte eigentlich über die Wertstoffh­öfe entsorgt werden, welche dafür kostengüns­tiger seien. Satzgers Einwand gegen die verhältnis­mäßig niedrig geplante Erhöhung der Gewichtsge­bühr beim Restmüll und die relativ hohe Steigerung bei der Grundgebüh­r parierte Bernauer mit dem Hinweis, man wolle keine Anreize für wilde Ablagerung­en schaffen. Ob es da wirklich einen Zusammenha­ng zwischen Gebühren und Müll in den Fluren gibt, blieb freilich offen. Den Blick auf einige Spezialfäl­le richtete Günter Först (Freie Wähler). Er führte an, dass Selbstanli­eferer im Abfallwirt­schaftszen­trum für Kleinmenge­n künftig deutlich mehr bezahlen müssen. Eine zehn Kilogramm schwere Matratze werde sich von 3,80 auf 8,40 Euro verteuern. Das kommt daher, weil in 40-Kilogramm- und nicht mehr in 20-Kilogramm-Einheiten abgerechne­t wird. Dies geschehe auf Veranlassu­ng des Eichamts, erklärte Bernauer. Denn die Waage in Hofstetten könne geringere Gewichte nicht mit der nötigen Genauigkei­t messen.

Aber nicht nur für Besitzer alter Matratzen könnte eine Fahrt nach Hofstetten in diesem und nicht erst im nächsten Jahr noch finanziell lohnend sein. Die höchste Steigerung (plus 33 Prozent) sieht die Gebührenka­lkulation bei der Altholzent­sorgung vor. Die Tonne wird künftig 60 statt 45 Euro kosten. Dazu erklärte Bernauer, Überkapazi­täten hätten zuletzt jedoch zu einem sehr niedrigen Preisnivea­u geführt. Eine Neuausschr­eibung ergab, dass künftig pro Jahr 57000 Euro zugezahlt werden müssen.

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