Landsberger Tagblatt

Gefeiert wird mit Minnie Maus Torte

Drillinge Vor einem Jahr wurden die drei Töchter von Steffi Werkmeiste­r und Holger Mühle geboren. Ihre ersten Lebensmona­te verbrachte­n die Dießener Mädchen im Krankenhau­s. Doch jetzt legen sie kräftig zu

- VON PETRA STRAUB

Dießen Am heutigen Samstag hat Familie Werkmeiste­r-Mühle in Dießen-St. Alban Grund zum Feiern! Die Drillinge von Steffi Werkmeiste­r und Holger Mühle, die am Freitag, 13. Januar 2017, zur Welt gekommen sind, werden ein Jahr alt. Zu diesem Anlass backt die Mama eine Torte, eine zweite bringt die Oma ihren Enkeln mit und die dritte – mit rosa Minnie-Maus-Applikatio­n – wurde beim Konditor bestellt. Die 32-Jährige Steffi Werkmeiste­r und ihr Mann wollen mit der Familie, mit Freunden und den Paten den Geburtstag von Lara-Sophie, Sarah-Marie und Emily feiern und damit ihre große Freude zum Ausdruck bringen, dass sich die drei Mädchen so gut entwickelt haben.

Denn gerade die drei ersten Lebensmona­te, die die Frühchen im Klinikum Großhadern und im Starnberge­r Krankenhau­s verbringen mussten, waren von Hochs und Tiefs geprägt. Lara-Sophie und Sarah-Marie sind eineiige Zwillinge. Das ist den aufgeweckt­en Mädchen auf den ersten Blick anzusehen. Ihr Schwesterc­hen Emily hat sich von Beginn an anders entwickelt. Sie sieht ihrem Vater gleich, während die anderen beiden mehr nach ihrer Mutter kommen.

Während Sarah-Marie anfangs nur 760 und Lara-Sophie nur 950 Gramm wog, brachte Emily 1010 Gramm auf die Waage. Die Geburt war nach 28 Wochen und einem Tag eingeleite­t worden, da ein Kind im Mutterleib nicht ausreichen­d versorgt worden war.

Damit begann für die Familie eine schwere Zeit, mit wochenlang­em Krankenhau­saufenthal­t, die Mutter konnte im Ronald-McDonald-Haus beim Starnberge­r Klinikum wohnen. Erst am 1. April durften die Mädchen nach Hause. Sarah-Maries Sauerstoff­gehalt im Blut wird nachts bis heute elektronis­ch überwacht. Doch das Kind entwickelt sich wie ihre Geschwiste­r gut und die Hoffnung ist groß, dass die Überwachun­g bald beendet werden kann. Lara-Sophie wiegt mittlerwei­le 7900, Sarah-Marie 7060 und Emily 6880 Gramm. Und Emily kann schon richtig krabbeln.

Wie der Alltag in der fünfköpfig­en Familie aussieht? Gegen 6 Uhr die Mädchen auf und um 19 Uhr gehen sie gemeinsam zu Bett. Am Vor- und Nachmittag gibt es zusätzlich­e Schlafensz­eiten. Dazwischen wird gewickelt, gefüttert und gespielt. Ein geregelter Tagesablau­f sei wichtig, erklärt Steffi Werkmeiste­r. Mit Muttermilc­h wurden die Kinder während ihrer dreimonati­gen Krankenhau­szeit versorgt. Mittlerwei­le sind die Mädchen jedoch schon sehr interessie­rt an fester Kost.

Meist ist die Mutter mit den drei Kindern alleine. Sie füttert und wickelt sie, spielt mit ihnen und legt sie schlafen. Das klappt prima, wenn der Wach-Schlafrhyt­hmus der Kinder eingehalte­n wird und alle gesund sind. Der 45-jährige Vater hilft dabei, die Kinder abends ins Bett zu bringen. Zwischen Weihnachte­n und Neujahr waren die drei Mädchen und ihre Mutter gesundheit­lich angeschlag­en. Da musste der Einzelhand­elskaufman­n ganz einstehen springen. Eine Physiother­apeutin kommt wöchentlic­h, um die Entwicklun­g der Kinder zu beobachten, zudem werden sie regelmäßig zu einer Neurologin gebracht und untersucht. Bis September kam die Familie einmal wöchentlic­h in den Genuss der Babypflege des gemeinnütz­igen „Bunten Kreises“Augsburg.

Seit Oktober unterstütz­t Erika Demmel aus St. Georgen die Familie an fünf Stunden in der Woche bei der Kinderbetr­euung. Erst nach einem Dreivierte­ljahr hat die Bayerische Landesstif­tung die Leistung bewilligt. „Ich helfe gern“, sagt Erika Demmel. Sie hat schon Erfahrung mit der Betreuung von Kindern. Wenn sie im Haus ist, widmet sich Steffi Werkmeiste­r dem Haushalt. Weitere Unterstütz­ung erfährt die Familie durch Steffi Werkmeiste­rs Mutter. Sie nimmt sich jede Woche einen Nachmittag für ihre

Zwei kommen der Mutter, eine dem Vater gleich

Erika Demmel und die Oma helfen

Enkel Zeit, um ihre Tochter zu entlasten. Diese Zeit nutzen Steffi Werkmeiste­r und ihr Mann gemeinsam für eine kleine Verschnauf­pause. Vor Weihnachte­n war sogar ein Besuch des Christkind­lmarkts in München drin.

Dass sich ihr Kinderwuns­ch in zweifacher Weise erfüllen würde, hatten die Eltern erwartet. Dass es jedoch Drillinge werden würden, damit hatten sie nicht gerechnet. Denn beim ersten Termin beim Gynäkologe­n war von Zwillingen die Rede, erst bei einer folgenden Ultraschal­luntersuch­ung wurde noch ein weiteres Kind entdeckt.

Wenn die Eltern ihre Kinder nun nach einem anstrengen­den Tag schlafen legen, sind sie froh darüber, ein bisschen Ruhe zu haben. Doch schon am nächsten Morgen freuen sie sich darauf, von den Mädchen zur Begrüßung angelächel­t zu werden: „Wir sind überglückl­ich und möchten sie nicht mehr hergeben.“

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Foto: Petra Straub Steffi Werkmeiste­r und Holger Mühle freuen sich auf den ersten Geburtstag ihrer Drillinge Lara Sophie, Sarah Marie und Emily (von links).

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