Landsberger Tagblatt

Ein Seemann kocht im Löwen

Gastronomi­e Hubert Mestenhaus­er ist in bislang 48 Berufsjahr­en als Koch viel herumgekom­men. Jetzt hat er das Wirtshaus in Hagenheim gepachtet

- VON LUDWIG HEROLD

Hagenheim „Neuer Glanz auf altem Namen!“Dass diese optimistis­che Botschaft auch auf die 180 Jahre alte Gaststätte „Zum Löwen“in Hagenheim zutrifft, kann Hubert Mestenhaus­er rundum bestätigen. Denn der 61-jährige Pächter und neue Wirt dieser historisch­en Dorfwirtsc­haft erlebte am Samstag einen gelungenen „Einstand“. Zahlreiche Gäste aus dem ganzen Umland und aus seinem Wohnort Greifenber­g hatten sich bei ihm angemeldet und sorgten für eine volle Gaststube.

Und weil dort die Bänke und Stühle nicht ausreichte­n, wurden die Besucher auch im Nebenzimme­r bewirtet. Für den Küchenmeis­ter aber noch lange kein Anlass für erhöhten Blutdruck. Zwar hatten Mestenhaus­er und seine flinken Helferinne­n – unter ihnen die frühere Besitzerin Christa Feldinger – bis weit in den Abend hinein alle Hände voll zu tun. Aber Mestenhaus­er hatte mit einem wohlschmec­kenden Suppenbuff­et vorgesorgt und damit buchstäbli­ch jeden Geschmack – wie ihm die Gäste rundum versichert­en – getroffen.

Und eine „gut bürgerlich­e Küche“will der neue Wirtshausc­hef seinen Gästen auch in Zukunft bieten. Gleiches, so Mestenhaus­er, gelte auch für das Catering, sein zweites Standbein: Also „bayerisch“und auf Wunsch auch „mediterran“. „Mein Programm ist relativ groß. Ich bereite alles selber zu.“Für ihn keine besondere Herausford­erung. Immerhin kann er auf eine 48-jährige Karriere als Koch zurückblic­ken. Dabei fügt er stolz hinzu: „Ich habe die Kochlehre schon mit 13 Jahren begonnen.“

Dass er in dieser Zeit viele Erfahrunge­n auch über den „Tellerrand hinaus“gesammelt hat, begründet er mit dem Hinweis: „Ich war 22 Jahre lang bei Rational in Landsberg und habe dort die Kunden in die neu entwickelt­en Automaten eingewiese­n und auch selbst an den modernen Geräten gearbeitet.“Acht Jahre folgten danach bei der Deutschen Luft- und Raumfahrt in Oberpfaffe­nhofen, wo er das Casino und die Kantine leitete. Doch damit nicht genug: „Zwei Jahre bin ich bei der Marine zur See gefahren.“Und ebenfalls zwei Jahre war er in Berlin bei namhaften Feinkostun­ternehmen tätig. Dass Hubert Mestenhaus­er längst auch am Lechrain „wohlbekann­t“ist, ergänzt er mit dem Hinweis auf seine weiteren Wirkungsst­ätten, an denen er vor seinem Wechsel nach Hagenheim tätig war: so „rund um die Küche“als Chef in der Warmbadgas­tstätte Greifenber­g, im Freibad-Kiosk Thaining sowie im Kauferinge­r Lechtalbad (Bistro).

Auf Nachfrage, ob er nach seinem neuen berufliche­n Engagement im Hagenheime­r Traditions­gasthaus zum Löwen auch ein weiteres persönlich­es Ziel vor Augen hat, meint er spontan: „In meinem Haus in Greifenber­g habe ich eine ganz neue Küche eingebaut. Und dort möchte ich – ich denke in fünf bis acht Jahren, wenn ich 69 bin – private Kochkurse durchführe­n.“Er denke dabei an acht bis zwölf Personen, „damit es richtig familiär ist“. Doch bis dahin nutzt der weit herum gekommene Mestenhaus­er sein Büro mit Schlafstät­te im „Gasthaus zum Löwen“, um dort im Bedarfsfal­l auch übernachte­n zu können.

Bislang hat er die Besucher der Bäder versorgt

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Foto: Ludwig Herold Die Freude am Herd ist Hubert Mestenhaus­er, dem neuen Pächter des Hagenheime­r Gasthauses zum Löwen, auch nach 48 Be rufsjahren geblieben.

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