Landsberger Tagblatt

Brahms Glück mit Claudio Bohórquez

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Es gibt – selten genug – diese Platten, bei denen man schon nach wenigen Takten das Gefühl hat, hier stimmt irgendwie alles, und man dann Satz für Satz und Stück für Stück hofft, es möge so weiter gehen, um dann – sehr, sehr selten – am Ende beglückt festzustel­len: Es passt wirklich alles! Was aber ist es, das die Aufnahme der beiden Brahms-Sonaten für Cello und Klavier durch Claudio Bohórquez und

Péter Nagy so besonders macht? Es ist die traumwandl­erische Sicherheit, mit der die beiden jeder Phrase, jeder Note ihre schlüssige Bedeutung für das große Ganze zumessen, ohne dabei auch nur einmal ins Übertreibe­n, ins gezwungene Neu-Erfinden zu verfallen. Absolute Könnerscha­ft auch im Instrument­alen: Betörend Bohórquez’ fokussiert-eleganter Ton, desgleiche­n Nagys kerniger Zugriff, der doch nie den Partner überdeckt. Die drei „Ungarische­n Tänze“, die das Duo den Sonaten hinterhers­chickt, sind in ihrer Puszta-Delikatess­e vollends die Wucht. ★★★★★

(Berlin Classics/Edel)

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Brahms: Cello sonaten op. 38 & 39

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