Robert Harting wieder besser im Bruderduell
STOCKHOLM (SID) - Robert Harting kommt langsam in Form, bei Christoph Harting passt hingegen rund anderthalb Monate vor der WM weiter nicht viel zusammen. Robert Harting gewann beim Diamond-League-Meeting in Stockholm auch das zweite Bruderduell der beiden DiskusOlympiasieger seit den Spielen von Rio und steigerte seine Saisonbestleistung um mehr als einen Meter auf 66,20 Meter. Beim Sieg des jamaikanischen Jahres-Weltbesten Fedrick Dacres (68,36) reichte dies allerdings nur zu Platz fünf.
Während sich sein älterer Bruder an die Spitze der deutschen Jahresbestenliste setzte, kam Christoph Harting nicht über Platz sieben und schwache 61,75 Meter hinaus. Die Norm für die Weltmeisterschaften in London (4. bis 13. August), die bei 65,00 Meter liegt, hat der 2,07-MeterHüne weiterhin nicht erfüllt.
Das erste Bruderduell seit den Olympischen Spielen hatte Robert Harting am Donnerstag in Oslo für sich entschieden. Seine damalige Saisonbestmarke von 65,11 Meter reichte dabei aber nur zu Platz fünf, Christoph Harting wurde mit einem Jahresbestwert von 64,13 m Sechster und scheiterte auch 24 Stunden später in Dessau mit 61,08 m an der WM-Norm.
Bei den Diskuswerferinnen überzeugte in Stockholm die frühere Vizeweltmeisterin Nadine Müller (Halle/ Saale) als Dritte und kam mit 65,74 Metern bis auf zwei Zentimeter an ihre Saisonbestleistung heran. Robert Hartings Ehefrau Julia wurde mit 58,90 m beim Sieg der Kubanerin Yaime Pérez (67,92) Sechste und Letzte.
Reus: 9,99 vom Winde verweht
Über 100 Meter blieb Julian Reus aus Wattenscheid als Fünfter in 9,99 Sekunden unter der magischen Sprintmarke und unter seinem deutschen Rekord, mit 4,8 m/s blies allerdings ein viel zu starker Rückenwind. Regulär sind Windstärken bis zu 2,0 m/s. Auch die 9,69 Sekunden von Sieger Andre De Grasse (Kanada) finden keinen Eingang in die Bestenlisten.
Eine starke Vorstellung bot Sprinterin Rebekka Haase vom LV Erzgebirge, die bei ihrem Einzel-Debüt in der Diamond League Dritte über 200 m in persönlicher Bestleistung von 22,76 Sekunden wurde und dicht hinter Siegerin Murielle Ahouré (Elfenbeinküste/22,68), der WM-Zweiten von Moskau 2013, lag. Die WMNorm (22,85) hakte Haase ebenfalls ab. Im Stabhochsprung scheiterte die Hallen-EM-Zweite Lisa Ryzih aus Ludwigshafen nach übersprungener Einstiegshöhe von 4,40 Metern dreimal an 4,55 und wurde Sechste.