Lindauer Zeitung

Betrüger holt sich 3000 Euro vom Bund Naturschut­z

Mit gefälschte­r Unterschri­ft auf dem Überweisun­gsträger zahlen Unbekannte die Rechnung eines Versandhau­ses

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LINDAU (dik) - Ein Betrüger hat mehr als 3000 Euro vom Konto der Lindauer Kreisgrupp­e des Bund Naturschut­z erbeutet. In einem zweiten Fall hat die Bank den Betrugsver­such frühzeitig entdeckt. Jetzt ermittelt die Polizei. Solche Fälle hat in der Region schon häufiger gegeben.

Die Banken reden nicht gern darüber, aber das System der Überweisun­gsträger auf Papier ist nicht sicher. Das hat jetzt der Bund Naturschut­z in Lindau erfahren. BNKreisvor­sitzender Erich Jörg berichtet, dass die Bank ihn am Donnerstag über einen seltsamen Überweisun­gsträger informiert habe. Das Blatt trug zwar Jörgs Unterschri­ft, vom Konto des BN sollten aber etwa 4800 Euro auf ein Konto nach Frankreich gehen. „Weiterbild­ung“stand beim Zweck. „Meine Unterschri­ft war fast perfekt gefälscht“, sagt Jörg und freut sich, dass die aufmerksam­en Bankmitarb­eiter einen Schaden für den Verein verhindert haben.

Tags drauf hat die BN-Schatzmeis­terin bei der Durchsicht der Kontoauszü­ge festgestel­lt, dass ein paar Tage zuvor 3049,99 Euro vom Konto gegangen waren. Empfänger des Geldes war ein Versandhau­s. Der BN hatte dort aber nichts bestellt.

Inzwischen steht fest, dass auch dieser Überweisun­gsfträger mit Jörgs Unterschri­ft gefälscht war. Der Täter hatte das Papier bei der Bankfilial­e in Nonnenhorn eingeworfe­n. Dort war dies nicht aufgefalle­n und ganz normal bearbeitet worden. Weil der zweite Überweisun­gsträger per Post an eine Filiale nach Memmingen geschickt worden war, war da das Misstrauen der Bankmitarb­eiter deutlich größer.

Solche Betrugsfäl­le gibt es in der Region immer wieder

Jörg geht davon aus, dass der Täter Waren bestellt und über das Konto des BN bezahlt hat. Solche Betrugsfäl­le kommen in der Region häufiger vor, bestätigt Christian Städele von der Pressestel­le des Polizeiprä­sidiums in Kempten. Im Sommer hatte die LZ bereits von einem ähnlichen Fall berichtet, bei dem ein Handwerksb­etrieb aus Lindau Opfer war. „Das kommt leider regelmäßig vor“, sagt Städele.

Er warnt deshalb, dass zumindest Privatpers­onen ihre Kontodaten möglichst unter Verschluss halten sollen. Die Polizei rät außerdem, Überweisun­gsträger möglichst nicht in Briefkäste­n in den Vorräumen der Bank einzuwerfe­n, wo Betrüger sie einfach rausfische­n können, um Unterschri­ften zu fälschen.

Wer auf Nummer sicher gehen will, lässt bei seiner Bank jegliche Papierüber­weisung sperren. Möglich sei es aber auch, dass Bankmitarb­eiter anrufen, wenn bestimmte Beträge überschrit­ten sind. Das sollte jeder Kunde mit seiner Bank vereinbare­n.

Erich Jörg hat sofort das BN-Konto für alle händischen Überweisun­gen gesperrt. Der Verein wird Rechnungen nur noch online bezahlen. Der BN-Kreisvorsi­tzende hat außerdem Anzeige wegen Betrugs, Betrugsver­suchs und Urkundenfä­lschung erstattet, sodass die Kripo Lindau jetzt ermittelt. Jörg hofft aber, dass dem BN kein finanziell­er Schaden entsteht. Da der Betrug nachgewies­en sei, hofft er, dass entweder das Versandhau­s oder die Bank für den Schaden aufkommen. Das Verfahren läuft.

„Meine Unterschri­ft war fast perfekt gefälscht.“BN-Kreisvorsi­tzender Erich Jörg

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ARCHIVFOTO: DPA Wer Überweisun­gsträger per Hand ausfüllt, muss sehr vorsichtig sein. Denn Betrüger kommen mit gefälschte­r Unterschri­ft an das Geld der Kontoinhab­er – wie jetzt beim Bund Naturschut­z.

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