Was bin ich – Bär oder Pavian?
Drei Vorstellungen am 23. und 24. Januar im Theater Lindau – LZ verschenkt Karten
LINDAU (lz) - „Was das Nashorn sah, als es auf die andere Seite des Zauns schaute“von Jens Raschke ist im Lindauer Theater zu sehen. Drei Vorstellungen werden gespielt, eine am Dienstag, 23. Januar, 19.30 Uhr, und zwei am Mittwoch, 24. Januar, um 10.30 (bereits ausverkauft) und 14.30 Uhr. Gespielt wird das Stück auf der Hinterbühne.
In der Parabel über kollektives Wegsehen geht es um Familie Pavian, das Mufflonpaar und das Murmeltiermädchen, die zufrieden in einem kleinen Zoo hausen – bis ihnen der frisch eingetroffene Bär das Leben schwer macht, heißt es in der Vorschau des Theaters.
Der Bär steckt demnach seine empfindliche Nase in alle möglichen Dinge, die ihn nichts angehen. Er beschwere sich über den Gestank, wolle wissen, was es mit den Zebrawesen und den Gestiefelten jenseits des Zauns auf sich hat, und dann bleibt auch noch die Frage nach dem Nashorn und was es sah, als es auf die andere Seite des Zauns schaute. Als der Bär den Dingen auf den Grund geht, überschlagen sich die Ereignisse.
Im Jahr 1994 wurden im Konzentrationslager Buchenwald Teile des verschütteten Zoos freigelegt und sind heute wieder zugänglich. Jens Raschke schafft mit seinem Stück eine neue zeitgemäße Form der Auseinandersetzung mit dieser dunklen Seite unserer Vergangenheit – jenseits der Betroffenheitskultur: fesselnd, poetisch und auch humoristisch. Im Vordergrund stehen allgemeingültige menschliche Verhaltensmuster, sodass man sich am Ende fragen muss: Was bin ich – Bär oder Pavian?
Die Inszenierung von „Was das Nashorn sah, als es auf die andere Seite des Zauns schaute“erhielt im Jahr 2014 den Deutschen Kindertheaterpreis. Zwei Jahre später, 2016, wurde das Stück als beste Ensembleleistung für den „Stella“-Preis nominiert. Die Spieldauer beträgt 75 Minuten. Das Stück eignet sich laut Vorschau für Jugendliche ab 14 Jahren.