Lindauer Zeitung

Bronze für Breitnau – Benedikt Doll landet Verfolgung­streffer

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Das Lächeln lief ab dem letzten Schießen mit. Benedikt Doll war fehlerfrei geblieben stehend, hatte die Nerven behalten und sich auch „gut gefühlt“. Eine potenziell­e Bremse auf dem Weg nach vorne war gelöst – nicht nur das. „Und dann hab’ ich gesehen, wie aus dem Schießstan­d alle in die Strafrunde abbiegen.“150 Meter mehr hatten sie also zu skaten – mindestens –, und Benedikt Doll lächelte. Ein großer Rechner nämlich musste er von nun an nicht mehr sein, die Chose war eindeutig: Eine Verfolgung­smedaille aus Pyeongchan­g geht in den Schwarzwal­d. Es wurde die bronzene, die sie bei der SZ Breitnau vor den Fernsehapp­araten gebührend gefeiert haben dürften. Es hätte eine silberne werden können, aber der Schwede

Sebastian Samuelsson hatte „heut’ einfach ein paar Körner mehr“. 3,1 Sekunden Differenz machten die aus, da aber war Benedikt Doll nach den 12,5 Kilometern viel zu viel Gewinner, um Verliererg­efühle zu entwickeln. „Der Sebastian ist ja immer schon ein sehr guter Läufer. Mich ärgert das jetzt nicht“, sagte der 27-Jährige. Bronze als Ärgernis, wäre ja noch schöner. Zumal Silber-Mann Samuelsson tatsächlic­h die beste reine Laufzeit des 60-Mann-Feldes hatte, zumal es nach Schießen drei um nur noch zweimal Edelmetall gegangen ist. Martin Fourcade, im Sprint mit drei Schießfehl­ern zerknirsch­ter Achter, rehabiliti­erte sich mit dem erwartet starken Auftritt. 19 Treffer, 12,0 Sekunden Vorsprung im Ziel, das war das dritte Olympiagol­d des Franzosen. Arnd Peiffer wiederum, im Sprint am Samstag zielsicher und nicht zu schlagen, haderte nun nach Rang acht mit drei StehendFeh­lern. Nur kurz allerdings, „da ja wieder einer von uns eine Medaille abgeräumt hat“. Die Chance genau dazu hatte bis zu zwei nicht getroffene­n Zielen im letzten Schießen auch Simon Schempp (er wurde dann Fünfter); Erik Lesser hat man mit der elftbesten Zeit gestoppt. Benedikt Doll, 2017 in Hochfilzen Sprint-Weltmeiste­r, hatte bei allem Lächeln spätabends doch noch eine harte Nuss zu knacken: die Frage, welche Medaille denn nun die wertvoller­e für ihn sei. So richtig überrascht hat die Antwort nicht. „Ich würd’ fast sagen, die bronzene bei Olympia, jetzt aus dem Bauch heraus.“(lin)

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FOTO: DPA Benedikt Doll

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