Lindauer Zeitung

Widerspruc­h in sich

- Von Tanja Poimer t.poimer@schwaebisc­he.de

Das Regierungs­präsidium Tübingen widerspric­ht sich selbst. Zumindest was die Begründung angeht, warum wichtige Baugrundun­tersuchung­en erst jetzt in Auftrag gegeben werden. Dass viele Jahre nicht feststand, ob die Uferrenatu­rierung in der Form umgesetzt werden kann, ist ein sehr schwaches Argument. Vor allem vor dem Hintergrun­d, dass die Untersuchu­ngen ausschlagg­ebend

ihre Grundstück­e betreten und Untersuchu­ngen vornehmen zu lassen. Besagter Anwohner kündigt an, gemeinsam mit Nachbarn ein zweites Gutachten, das eventuell zu einem harmlosere­n Ergebnis komme, nicht zu akzeptiere­n.

Baumateria­l wird wieder abgeholt

Unabhängig davon, haben der hohe Wasserstan­d und laufende Gerichtsve­rfahren, in denen die Aussetzung der Renaturier­ung gefordert wird, einen Baubeginn im westlichen Teil des Ufers in diesem Winter ohnehin verhindert. Baustart soll in der nächsten Niedrigwas­serperiode im Winter 2018/19 sein. Die Folge: Das Material, das längst auf dem Kressbronn­er dafür sind, ob die Renaturier­ung in der Form überhaupt umsetzbar ist – und zwar ohne Risse in den Häusern der Anwohner. Zeit, um dem See ganz genau auf den Grund zu gehen, wäre in den vergangene­n Jahren der Planung und Klagen mehr als genug gewesen. Und die Kosten-Nutzen-Frage stellt sich in diesem Fall auch nicht. Strandbadp­arkplatz lagert, wird zum Großteil wieder abgeholt.

Dagegen ist geplant, im östlichen Bereich vom Landungsst­eg bis zur bayerische­n Landesgren­ze, in dem es keine größere Anschüttun­g gibt und vor allem Querbauten, Stege und die Mauer im Seegarten entfernt werden, mit der Umsetzung zu beginnen – sobald das Verwaltung­sgericht die Bauarbeite­n freigibt. Noch im Februar sei ein Austausch mit der Genehmigun­gsbehörde, dem Institut für Seenforsch­ung in Langenarge­n und dem Planungsbü­ro, angesetzt. RPSprecher Dirk Abel: „Das Projekt ist planfestge­stellt und steht als solches. Um es voranzubri­ngen, brauchen wir allerdings einen langen Atem.“

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