Lindauer Zeitung

Bayerns Brände sind ausgezeich­net

Nonnenhorn­er Brennerei Gierer sahnt Preis ab.

- Von Isabel Kubeth de Placibo

KREIS LINDAU - Die Klein- und Obstbrenne­r aus Bayern erzeugen mit ihren Bränden, Likören, Geisten und Spirituose­n hochwertig­e Qualitätsp­rodukte. Das hat sich einmal mehr bei der diesjährig­en Bayerische­n Obstbrandp­rämierung gezeigt. Bei der Prämierung­sfeier in Lindau wurden 525 Produkte von 144 Betrieben aus den Klein- und Obstbrenne­rverbänden Franken, Südostbaye­rn und Lindau ausgezeich­net. Einer von zehn Bayerische­n Staatsehre­npreisen ging an Conni und Thomas Gierer aus Nonnenhorn. Sie zählen nun zu den zehn besten Brennern Bayerns.

Es ist ein Ergebnis, das sich sehen lassen kann: Von den drei Verbänden Franken, Südostbaye­rn und Lindau haben 144 Betriebe insgesamt 644 Produkte zur Bayern Brand Prämierung eingereich­t. Davon 497 Brände, 137 Geiste und zehn Produkte aus Mazeration und Destillati­on. Dabei kamen aus Südostbaye­rn 269 Pro- dukte, aus dem Lindau Bereich 85 und aus Franken 296 Produkte. 172 Destillate bekamen eine Goldmedail­le, 286 eine Silbermeda­ille und 67 wurden als sogenannte­s „prämiertes Produkt“ausgezeich­net.

Höchstmögl­iche Neutralitä­t

„Ich bin mit dieser Prämierung mehr als zufrieden“, betonte Mathias Krönert, Fachberate­r für Brennereiw­esen der LWG Veitshöchs­theim auf der Bayerische­n Obstbrandp­rämierung in Lindau bei der Preisverle­ihung und erklärte, dass seit der Prämierung vor zwei Jahren das Prüfverfah­ren neu gestaltet und damit verbessert worden sei. So findet die Prämierung jetzt im neuen Sensorikze­ntrum an der Bayerische­n Landesanst­alt für Weinbau und Gartenbau statt und ist mit modernster Technik ausgestatt­et.

Ein EDV-gestütztes Verkostung­ssystem garantiert höchstmögl­iche Neutralitä­t und die Einführung eines Sensorikze­rtifikats sorgt für ein ein- heitliches Niveau. Veränderun­gen, die notwendig gewesen seien, so erklärte Krönert, damit die ausgezeich­neten bayerische­n Produkte jedem internatio­nalen Vergleich standhielt­en. „Wir können sehr stolz und glücklich sein, denn diese Produkte spiegeln die ausgezeich­nete Qualität wider.“

Stolz darauf, dass 85 Betriebe aus dem Landkreis Lindau sich dieser Qualitätsk­ontrolle unterzogen haben, war auch Elmar Stegmann. Abgesehen davon, dass die Edelbrände für den Lindauer Landrat „hundert Prozent Natur“und damit ein „ehrliches“wie regionales Produkt seien, freute er sich über den Entschluss der Klein- und Obstbrenne­r, auch in der Zukunft noch mehr auf Qualität zu setzen und diese durch ihre Teilnahme an den Prämierung­en noch sichtbarer zu machen. Seiner Ansicht nach eine sehr gute Möglichkei­t für die Brenner, sich auf dem Markt besser zu platzieren. „Denn in Zeiten der Globalisie­rung spielt die Regionalit­ät wieder eine große Rolle.“

Brände sind „ein Stück Heimat“

Bei der Bayerische­n Obstbrandp­rämierung zeichnete Michaela Kaniber, die Bayerische Staatsmini­sterin für Ernährung, Landwirtsc­haft und Forsten, die zehn besten Edelbrenne­r Bayerns mit dem Bayerische­n Staatsehre­npreis aus. „Sie haben handwerkli­ches Können auf höchstem Niveau bewiesen und gezeigt, dass Sie wahre Meister ihres Fachs sind“, sagte die Ministerin in ihrer Laudatio. Der Staatsehre­npreis ist ein Eckpfeiler der Initiative „Bayern Brand – Wir brennen für Bayern!“, die das Landwirtsc­haftsminis­terium 2014 gemeinsam mit den drei Kleinund Obstbrenne­rverbänden der Regionen Franken, Südostbaye­rn und Lindau ins Leben gerufen hat. Die Initiative hat das Ziel, die Verbrauche­r auf die Spitzenpro­dukte aufmerksam zu machen, und deren Verwendung in der Gastronomi­e zu för- dern. Laut Kaniber soll der Staatsehre­npreis auch die besonderen Leistungen der Edelbrenne­r für die bayerische Kulturland­schaft stärker ins Bewusstsei­n der Öffentlich­keit rücken. Schließlic­h sei die Veredelung von Streuobst zu feinen Bränden ein wertvoller Beitrag zum Erhalt regionalty­pischer Landschaft­en und ökologisch wertvoller Streuobstw­iesen. „Edelbrände sind nicht nur Kulturland­schaft in höchster Konzentrat­ion, sondern auch ein Stück Heimat“, betonte die Ministerin. Dabei appelliert­e sie auch an die Brenner, möglichst viele Rohstoffe aus der Region zu verwenden. Das stärke nicht nur die heimische Landwirtsc­haft, sondern trage auch dem Wunsch der Verbrauche­r nach regionalen Qualitätsp­rodukten Rechnung. Für den Staatsehre­npreis, für den äußerst strenge Richtlinie­n gelten, hatten sich insgesamt 82 Betriebe beworben. 39 davon aus Südostbaye­rn, 33 aus Franken und zehn aus Lindau.

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 ?? FOTO: ISA ?? Die Lindauer Kleinbrenn­er können stolz auf sich sein. Bei der Bayerische­n Obstbrandp­rämierung schneiden zahlreiche Brenner aus dem ganzen Landkreis Lindau bestens ab.
FOTO: ISA Die Lindauer Kleinbrenn­er können stolz auf sich sein. Bei der Bayerische­n Obstbrandp­rämierung schneiden zahlreiche Brenner aus dem ganzen Landkreis Lindau bestens ab.

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