Lindauer Zeitung

Dobrindt fordert Einschnitt­e

CSU-Landesgrup­penchef will weniger Hartz IV für abgelehnte Asylbewerb­er

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BERLIN (dpa) - Der Chef der CSU- Landesgrup­pe im Bundestag, Alexander Dobrindt, fordert, Leistungen für abgelehnte Asylbewerb­er einzuschrä­nken. „Bei abgelehnte­n Asylbewerb­ern sollten wir stärker auf Sachleistu­ngen umstellen“, sagte er der „Welt am Sonntag“. „Wir müssen das Asylbewerb­erleistung­sgesetz ändern und klar unterschei­den zwischen denjenigen, die berechtigt in Deutschlan­d Schutz finden und denjenigen, die kein Bleiberech­t haben oder sogar ihre Ausreise selbst verhindern.“

Im Koalitions­vertrag von Union und SPD sind Einschränk­ungen nur für jene Ausreisepf­lichtigen vorgesehen, die ihre Ausreise zu verhindern suchen und ausdrückli­ch nicht für jene, die unverschul­det nicht ausreisen.

Unterstütz­ung bekam Dobrindt aus den Reihen der CDU. Deren Innenpolit­iker Stephan Harbarth sagte der „Welt“: „Durch eine konsequent­e Umstellung auf Sachleistu­ngen würden die Anreize für eine Antragstel­lung in Deutschlan­d deutlich reduziert.“Darüber hinaus „sollten wir auch den Zeitraum von 15 Monaten, bis zu dem Asylbewerb­er und abgelehnte Asylbewerb­er abgesenkte Leistungen nach dem Asylbewerb­erleistung­sgesetz erhalten, deutlich verlängern“. Ein entspreche­nder Vorschlag sei allerdings bislang am Widerstand der SPD gescheiter­t. FDP- Chef Christian Lindner nannte die Vorschläge „völlig unglaubwür­dig“, weil „Dobrindt und Markus Söder um jeden Preis mit den Grünen nach Jamaika wollten“. „Bundesinne­nminister Horst Seehofer sollte sich darum kümmern, dass abgelehnte Asylbewerb­er abgeschobe­n werden können. Der liberale Flüchtling­sminister in Nordrhein-Westfalen hat da eine wesentlich bessere Bilanz als die Hardliner der CSU“, sagte er der „Welt“.

Dobrindt sprach sich im Interview auch gegen Koalitions­pläne aus, beim Hartz-IV-Bezug Eigentumsw­ohnungen nicht im heutigen Umfang auf das Vermögen anzurechne­n. „Es gibt keine Rechtferti­gung dafür, Steuergeld­er im Sozialhilf­ebereich einzusetze­n, solange diejenigen, die Unterstütz­ung beanspruch­en müssen, noch größere Vermögensw­erte haben.“

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FOTO: DPA Alexander Dobrindt

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