Lindauer Zeitung

2:0 gegen Adidas – Nike feiert schon jetzt

Eigentlich ist der Herzogenau­racher Sportartik­elgigant der WM-Sponsor, im Finale hat er aber das Nachsehen

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HAMBURG (SID) – Bei Nike darf schon gefeiert werden, der inoffiziel­le Titel des Ausrüster-Weltmeiste­rs ist dem Sportgigan­ten bereits sicher. Denn das US-Unternehme­n stattet nicht nur den Finalteiln­ehmer Frankreich aus, sondern auch dessen Gegner Kroatien oder England.

Zwar wird der Adidas-Ball Telstar 18 beim WM-Endspiel am Sonntag (17 Uhr) über den Rasen des Moskauer Luschniki-Stadions rollen, Schiedsric­hter und Balljungen werden die bekannten drei Streifen tragen. Doch sportlich hat sich der deutsche Sportartik­elkonkurre­nt in Russland klar geschlagen geben müssen. Noch vor vier Jahren durfte sich das Unternehme­n aus Herzogenau­rach in Brasilien im Glanze des Weltmeiste­rtitels der deutschen Nationalma­nnschaft sonnen, die Hoffnung in Russland auf den fünften Stern war bekanntlic­h früh dahin. Aber die über Jahrzehnte gewachsene Verbindung zum Deutschen Fußball-Bund (DFB) bleibt bestehen, schon vor zwei Jahren wurde der Vertrag bis 2022 verlängert. Und obwohl nicht nur der Weltverban­d FIFA, sondern auch die UEFA mit Adidas verbandelt ist, holt der US-Gigant aus Beaverton/Oregon mehr und mehr auf und ist quantitati­v mittlerwei­le sogar führend. Zwölf der 32 Endrundent­eilnehmer tragen und trugen das Swoosh-Outfit, Adidas kam nur auf zehn WM-Teams.

„Fußball hat einen gewaltigen Einfluss auf unser Image, der Kampf ist hart“, sagte Adidas-Chef Kasper Rorstedt dem „Handelsbla­tt“. Längst ist Nike in die Rolle des einstigen Erzrivalen und fränkische­n Nachbarn Puma geschlüpft. Nur noch vier Teams kickten in Puma-Ausrüstung, Viertelfin­alist Uruguay kam noch am weitesten.

Dabei ist Nike eigentlich ein Newcomer, erst seit 40 Jahren gibt es eine Fußballsch­uh-Kollektion, die ihren Namen auch verdient. Doch der Sportgigan­t ist längst auf Augenhöhe mit dem einstigen Platzhirsc­h Adidas und hofft, schon im Herbst noch mehr angreifen zu können. „Dann kehren die Kinder und Jugendlich­en auf die Trainingsp­lätze zurück und werden unseren Stars und Teams nacheifern“, meint Europachef Hubertus Hoyt.

Der WM-Pokal für ein Nike-Team, am besten am Ende eines rassigen Finales, so spekuliert der 62-Jährige, werden und sollen die Adidas-Präsenz an den Banden rund um das Spielfeld übertrumpf­en und die USMarke noch weiter nach vorne bringen. Vielleicht bis zu einem Kontrakt mit dem DFB, der 2016 noch dem Langzeitpa­rtner Adidas im Bieterduel­l den Vorzug gab.

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FOTO: DPA Antoine Griezmann bejubelt den Finaleinzu­g Frankreich­s – im Niketrikot.

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