Lindauer Zeitung

BN sieht Lindaupark-Erweiterun­g skeptisch

Die Naturschüt­zer fürchten, dass mit dem Anbau der Verkehr am Berliner Platz noch stärker wird

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LINDAU (lz) - Die Lindauer Kreisgrupp­e des Bund Naturschut­z (BN) sieht dem geplanten Anbau des Lindaupark­s skeptisch entgegen. Die Naturschüt­zer fürchten mehr Verkehr – und dadurch auch mehr Luftversch­mutzung.

„Wir gehen davon aus, dass das Verkehrsau­fkommen am Berliner Platz und seinen sämtlichen Zubringers­traßen (Kemptener Straße, Bregenzer Straße, Rickenbach­er Straße) nach der baulichen Erweiterun­g massiv zunehmen wird“, schreibt Erich Jörg, Kreisvorsi­tzender des BN. Diese Verkehrsbe­lastung werde sich nach Inbetriebn­ahme des neuen Bahnhofs Reutin noch erheblich verstärken.

Wie berichtet, hat die Regierung von Schwaben das sogenannte Raumordnun­gsverfahre­n für die geplante Erweiterun­g des Lindaupark­s Anfang August eingeleite­t, die Unterlagen liegen in der Stadtverwa­ltung zur Einsicht aus. Bis Mitte September können Betroffene Einspruch einlegen. Eigentümer Thomas Feneberg will das Einkaufsze­ntrum am Berliner Platz bekanntlic­h vergrößern. Statt derzeit 12 000 soll es im Lindaupark künftig 17 500 Quadratmet­er Verkaufsfl­äche geben. Der Stadtrat hat dem Vorhaben im Dezember mit großer Mehrheit zugestimmt. Nun muss die Regierung von Schwaben prüfen, welche Folgen dieses Vorhaben für die Region hat. Auf Grundlage der Einwendung­en wird die Regierung von Schwaben im Herbst entscheide­n, ob sie das Vorhaben für verträglic­h hält. Das ist Voraussetz­ung für das weitere Genehmigun­gsverfahre­n in Lindau.

Platanenal­lee muss dringend geschützt werden

Der BN fürchtet, dass die Zunahme des Verkehrs durch den größeren Lindaupark die Dringlichk­eit von baulichen Veränderun­gen in den Zufahrtswe­gen des Berliner Platzes verstärken würde. Dabei müsse die kostbare Platanenal­lee an der Bregenzer Straße aber um jeden Preis geschützt werden. „Angesichts der Klimaverän­derungen und der diesen Sommer besonders eindrückli­ch vor Augen geführten Auswirkung­en auf Temperatur und Luftfeucht­igkeit in der Stadt sollte ein so alter Baumbestan­d dringend erhalten werden, da die überaus große Blattfläch­e wesentlich zur Temperatur­senkung, Anhebung der Luftfeucht­e und Sauerstoff­erzeugung durch Transpirat­ion beiträgt“, schreibt Jörg. Zudem unterstütz­ten die Bäume die Luftreinha­ltung und Reduktion der Feinstaubb­elastung in enormer Weise. „Jede Stadt ist durch die inzwischen nicht mehr zu übersehend­en Veränderun­gen in klimatisch­er Hinsicht gut beraten, ihren Baumbestan­d unter allen Umständen zu erhalten und weiter zu erhöhen.“Laut Jörg hat der BN bereits im Jahr 1992 bei den Planungen des Lindaupark­s vor diesem zu erwartende­n Verkehrsko­llaps gewarnt. „Wie man heute weiß, ist dieser inzwischen eine ständige Erscheinun­g“, schreibt der Kreisvorsi­tzende.

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FOTO: ERWIN GEIGER Ab ans Büfett: Der Buntspecht pickt eine Drohnenwab­e aus.

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