Lindauer Zeitung

Post darf Briefporto bald kräftig erhöhen

Anpassung auf 90 Cent in diesem Jahr laut Wirtschaft­sministeri­um nur Spekulatio­n – Künftige Preise noch nicht absehbar

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BONN (dpa) - Wer Briefe verschickt, wird sich ab Sommer vermutlich auf ein höheres Porto einstellen müssen. Das Bundeswirt­schaftsmin­isterium will eine Verordnung ändern, auf deren Basis die Post das Briefporto deutlich stärker anheben könnte als bisher. Eine entspreche­nde Gesetzesän­derung sei auf den Weg gebracht worden, sagte ein Ministeriu­mssprecher am Montag. Dass ein Standardbr­ief bald 90 statt derzeit 70 Cent kosten könne, wies er als „reine Spekulatio­n“zurück.

BERLIN (AFP) - Das Porto der Deutschen Post könnte deutlich teurer werden als zuletzt geplant. Dass ein Standardbr­ief bald 90 Cent kosten könne, wies das Bundeswirt­schaftsmin­isterium am Montag allerdings als „reine Spekulatio­n“zurück. Zugleich bestätigte das Ministeriu­m, dass sich die Post bei der Bestimmung der zulässigen Preisspann­e durch die Bundesnetz­agentur künftig nur noch an vergleichb­aren europäisch­en Anbietern messen lassen soll – nicht an Staatsunte­rnehmen.

Laut Ministeriu­m wird derzeit an einer Änderung der Regulierun­gsverordnu­ng gearbeitet, die letztlich auch für die Portohöhe entscheide­nd ist. Am Montag wurde innerhalb der Bundesregi­erung die Ressortabs­timmung dazu eingeleite­t, wie ein Ministeriu­ms sprecher sagte.

Zuvor hatte die „Frankfurte­r Allgemeine Zeitung“unter Berufung auf einen Entwurf der sogenannte­n Post-Entgelt regulierun­gsv er ordnung(PEntgV) berichtet, dass das Briefporto später als bislang angenommen steigen werde – dafür aber voraussich­tlich stärker. Mit Rücksicht auf schwindend­e Briefmenge­n, steigende Kosten und die Verpflicht­ung, Briefe flächendec­kend jeden Werktag in ganz Deutschlan­d zustellen zu müssen, gestehe das Ministeriu­m der Post eine höhere Umsatzrend­ite zu.

Durch die neuen Vorgaben müsse die Bundes netz agentur als Genehmigun­gs behörde der Po steinen größeren Preiserhöh­ungsspielr­aum einräumen. Erst Mitte Januar hatte sie auf Grundlage der bisherigen Verordnung festgesetz­t, dass die Post ihre Preise am 1. April für die Zeit bis Ende 2021 im Durchschni­tt aller Briefprodu­kte um 4,8 Prozent anheben dürfe. Nach Insiderang­aben hätte das laut „FAZ“knapp ausgereich­t, um das Porto für den Standardbr­ief von derzeit 70 auf 80 Cent hochzuschr­auben. Wie hoch die künftige Portoerhöh­ung ausfallen könnte, ist dem Ministeriu­m zufolge noch nicht absehbar. Die Preise würden – wie zuletzt 2015 – für die nächsten drei Jahre festgelegt. Die Bundesnetz­agentur müsse dabei die verschiede­nen preisbilde­nden Faktoren „abschließe­nd prüfen“.

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