Wo ist Malina?
Vermisst Eine junge Studentin verschwindet in Regensburg spurlos. Ihr Vater befürchtet das Schlimmste
Augsburg/Regensburg Das ungewisse Schicksal einer vermissten Studentin hält derzeit die Stadt Regensburg in Atem. Die Polizei sucht mit Hunden, Hubschraubern, Booten und Tauchern. Familie und Freunde auf eigene Faust, mit Plakaten an Bäumen und über soziale Netzwerke. Zeitungen, Fernsehsender und Internetportale berichten bundesweit. „Wo ist Malina?“, heißt es überall – und auch drei Tage nach dem Verschwinden gab es bis gestern Abend von Malina Klaar keine Spur.
Samstagnacht war die 20-Jährige gegen 1 Uhr mit einer Freundin zu einer Techno-Party im Kulturzentrum Alte Mälzerei gegangen. Gegen fünf Uhr soll sie diese alleine wieder verlassen haben. Kurz vor sechs Uhr meldete sie sich per Handy bei ihrer Mitbewohnerin und teilte mit, dass sie jetzt auf dem Weg nach Hause sei. Doch dort kam sie nie an. Am Nachmittag meldete die Familie ihre Tochter als vermisst. Am Sonntagabend fand ein Spaziergänger mit seinem Hund das Handy der jungen Frau. Am Donauufer.
Ist sie nachts in den kalten Fluss gestürzt? Hat sie in der für sie noch fremden Stadt – sie studiert erst seit wenigen Wochen in Regensburg – die Orientierung verloren und sich in eine ausweglose Situation gebracht? Ist sie Opfer einer Gewalttat geworden? „Wir können bisher noch keines der genannten Szenarien ausschließen“, erklärte gestern ein Sprecher des Polizeipräsidiums Oberpfalz.
Bei der Suche nach der Frau aus Fürstenfeldbruck spiele die Donau aber von Anfang an eine große Rolle. Wurde gestern noch einmal das Ufer gründlich abgesucht, sollen heute Spezialisten der Bereitschaftspolizei mit Booten und Tauchanzügen anrücken. Gleichzeitig würden sämtliche vorhandenen Hinweise zum Verbleib der Studentin ausgewertet. Von denen gebe es nach Angaben des Polizeisprechers einige, der entscheidende sei bislang aber noch nicht dabei. Gleichzeitig geht auch der Vater der Vermissten jeder Spur selbst nach. In einem Radiointerview spricht er davon, dass seine Tochter „ein verplantes Huhn“sein könne, möglicherweise betrunken war und sich verlaufen habe. Es sehe ihr jedoch nicht gleich, sich tagelang nicht zu melden: „Sie ist ein Mädchen und damit angreifbar. Das ist unsere größte Befürchtung.“