Was braucht die Stadt?
Debatte Zukunftswerkstatt des Bürgerforums präsentiert Antworten
Bad Wörishofen Rund 1800 Personen seien in den vergangenen drei Jahren nach Bad Wörishofen gezogen. Welche Erwartungen und Wünsche haben diese Menschen? Wie sind sie integriert? Diese Fragen versuchte der Verein Bürgerforum Bad Wörishofen mit einer Zukunftswerkstatt zu klären. Zugezogene und Einheimische waren dazu ins Rössle eingeladen. Total „verrissen“wurde dort das umstrittene neue Verkehrskonzept Bad Wörishofens. Allerdings können die Resultate als nicht repräsentativ gewertet werden, da vielleicht auch wegen des Schneefalls nur rund 20 Personen den Weg zur Versammlung gefunden hatten.
„Wir wollen in dieser Zukunftswerkstatt miteinander die aktuelle Situation unserer Heimatstadt beleuchten und Vorschläge zur zukünftigen Stadtentwicklung erarbeiten“, stellte der Vorsitzende des Bürgerforums, Michael Moser, in einem Vorwort fest. Die Moderation übernahm Vorstandsmitglied Wolfgang Hützler, der im Stadtrat Vorsitzender der Freien-WählerFraktion ist. Eine Gesamtbeurteilung stand am Beginn der Ideenfindung. Schließlich wurde es konkreter, Begriffe wie Straßenverkehr, Fußgänger oder Eingrünung mussten im Hinblick auf die Situation in Bad Wörishofen benotet werden. Und zu den meist genannten Begriffen konnten die Besucher abschließend schriftlich ihre Meinung kundtun.
Die exakten Ergebnisse werden noch ausgewertet. Dennoch wagte Stadtrat Wolfgang Hützler schon eine erste Bewertung. Supernoten bekamen demnach Kurpark und Wanderwege sowie der öffentliche Nahverkehr in der Kneippstadt. Teilweise zufrieden waren die Teilnehmer mit der Gewerbeansiedlung, den Hotels beziehungsweise Pensionen und dem Veranstaltungsangebot.
In der Kritik stand das neue Verkehrskonzept. So schrieb ein Bürger auf seinen Zettel: „Solche komplexe Dinge sollte man den Profis überlassen“. Auch in der Diskussion wurde das Verkehrskonzept scharf kritisiert, das zu Verunsicherung der Verkehrsteilnehmer beitrage.
Und auch die Stadtratsarbeit wurde kritisch begutachtet. Der permanente Streit schade, um das Klima zu bessern, gab es auch Vorschläge. Im Stadtrat sollten Teams zu bestimmten Themen gebildet werden, das würde die Zusammenarbeit unter den Parteien verstärken.
Kritisch wurde auch die Arbeit der Polizei gesehen. Diese sollte wieder einen Kontaktbeamten erhalten und durch Fußstreifen präsent sein.
Das Erscheinungsbild am Bahnhof sei wie auch die Öffnungszeiten der Post „verbesserungswürdig“. Vermisst wurde auch eine Privatbank.
Ebenso wünschten sich die Teilnehmer eine durchgehende Rettungswache für die Kneippstadt, es wurde bezweifelt, ob die vorgeschriebenen Einsatzzeiten eingehalten werden können.
Blieb noch die Frage, wie es mit der Integration der Neubürger aussehe. Einige Diskussionsredner meinten, dass es schon lange dauere, bis ein „Zugereister“in der Kneippstadt richtig Fuß fasse.
Wolfgang Hützler wird die Ergebnisse des Abends zusammen fassen und an seine Stadtratskollegen weiter geben.
Heinrich Dietz, der stellvertretende Vorsitzende des Bürgerforums, sprach am Ende in eigener Sache. Die Zukunft des Bürgerforums sei unsicher. Michael Moser habe angekündigt, für das Amt nicht mehr zur Verfügung zu stehen. Er gab den Mitgliedern mit auf den Weg, sich Gedanken zu machen. Soll das Bürgerforum weiter als eingetragener Verein, mit doch erheblichen Arbeitsaufwand für die Führungsspitze, weiter geführt werden oder kann der Verein sich in lockerer Form nur noch zu Stammtischgesprächen treffen? Diese Frage soll auf der nächsten Mitgliederversammlung besprochen werden.