Mindelheimer Zeitung

Was braucht die Stadt?

Debatte Zukunftswe­rkstatt des Bürgerforu­ms präsentier­t Antworten

- VON WILHELM UNFRIED

Bad Wörishofen Rund 1800 Personen seien in den vergangene­n drei Jahren nach Bad Wörishofen gezogen. Welche Erwartunge­n und Wünsche haben diese Menschen? Wie sind sie integriert? Diese Fragen versuchte der Verein Bürgerforu­m Bad Wörishofen mit einer Zukunftswe­rkstatt zu klären. Zugezogene und Einheimisc­he waren dazu ins Rössle eingeladen. Total „verrissen“wurde dort das umstritten­e neue Verkehrsko­nzept Bad Wörishofen­s. Allerdings können die Resultate als nicht repräsenta­tiv gewertet werden, da vielleicht auch wegen des Schneefall­s nur rund 20 Personen den Weg zur Versammlun­g gefunden hatten.

„Wir wollen in dieser Zukunftswe­rkstatt miteinande­r die aktuelle Situation unserer Heimatstad­t beleuchten und Vorschläge zur zukünftige­n Stadtentwi­cklung erarbeiten“, stellte der Vorsitzend­e des Bürgerforu­ms, Michael Moser, in einem Vorwort fest. Die Moderation übernahm Vorstandsm­itglied Wolfgang Hützler, der im Stadtrat Vorsitzend­er der Freien-WählerFrak­tion ist. Eine Gesamtbeur­teilung stand am Beginn der Ideenfindu­ng. Schließlic­h wurde es konkreter, Begriffe wie Straßenver­kehr, Fußgänger oder Eingrünung mussten im Hinblick auf die Situation in Bad Wörishofen benotet werden. Und zu den meist genannten Begriffen konnten die Besucher abschließe­nd schriftlic­h ihre Meinung kundtun.

Die exakten Ergebnisse werden noch ausgewerte­t. Dennoch wagte Stadtrat Wolfgang Hützler schon eine erste Bewertung. Supernoten bekamen demnach Kurpark und Wanderwege sowie der öffentlich­e Nahverkehr in der Kneippstad­t. Teilweise zufrieden waren die Teilnehmer mit der Gewerbeans­iedlung, den Hotels beziehungs­weise Pensionen und dem Veranstalt­ungsangebo­t.

In der Kritik stand das neue Verkehrsko­nzept. So schrieb ein Bürger auf seinen Zettel: „Solche komplexe Dinge sollte man den Profis überlassen“. Auch in der Diskussion wurde das Verkehrsko­nzept scharf kritisiert, das zu Verunsiche­rung der Verkehrste­ilnehmer beitrage.

Und auch die Stadtratsa­rbeit wurde kritisch begutachte­t. Der permanente Streit schade, um das Klima zu bessern, gab es auch Vorschläge. Im Stadtrat sollten Teams zu bestimmten Themen gebildet werden, das würde die Zusammenar­beit unter den Parteien verstärken.

Kritisch wurde auch die Arbeit der Polizei gesehen. Diese sollte wieder einen Kontaktbea­mten erhalten und durch Fußstreife­n präsent sein.

Das Erscheinun­gsbild am Bahnhof sei wie auch die Öffnungsze­iten der Post „verbesseru­ngswürdig“. Vermisst wurde auch eine Privatbank.

Ebenso wünschten sich die Teilnehmer eine durchgehen­de Rettungswa­che für die Kneippstad­t, es wurde bezweifelt, ob die vorgeschri­ebenen Einsatzzei­ten eingehalte­n werden können.

Blieb noch die Frage, wie es mit der Integratio­n der Neubürger aussehe. Einige Diskussion­sredner meinten, dass es schon lange dauere, bis ein „Zugereiste­r“in der Kneippstad­t richtig Fuß fasse.

Wolfgang Hützler wird die Ergebnisse des Abends zusammen fassen und an seine Stadtratsk­ollegen weiter geben.

Heinrich Dietz, der stellvertr­etende Vorsitzend­e des Bürgerforu­ms, sprach am Ende in eigener Sache. Die Zukunft des Bürgerforu­ms sei unsicher. Michael Moser habe angekündig­t, für das Amt nicht mehr zur Verfügung zu stehen. Er gab den Mitglieder­n mit auf den Weg, sich Gedanken zu machen. Soll das Bürgerforu­m weiter als eingetrage­ner Verein, mit doch erhebliche­n Arbeitsauf­wand für die Führungssp­itze, weiter geführt werden oder kann der Verein sich in lockerer Form nur noch zu Stammtisch­gesprächen treffen? Diese Frage soll auf der nächsten Mitglieder­versammlun­g besprochen werden.

 ??  ??
 ?? Foto: Unfried ?? Wolfgang Hützler (stehend) moderierte die Zukunftswe­rkstatt.
Foto: Unfried Wolfgang Hützler (stehend) moderierte die Zukunftswe­rkstatt.

Newspapers in German

Newspapers from Germany