Mindelheimer Zeitung

Werksverka­uf ja, aber ...

Baugebiet Nur unter Auflagen will das die Stadt erlauben. Das geht manchen im Stadtrat noch nicht weit genug

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Mindelheim Ein Werksverka­uf von Schuhen der Firma Gabor im erweiterte­n Logistikze­ntrum des Rosenheime­r Unternehme­ns im Mindelheim­er Gewerbegeb­iet wird immer wahrschein­licher. Der Stadtrat befasste sich auf seiner jüngsten Sitzung eingehend mit dem geänderten Bebauungsp­lan für das Gebiet Allgäuer Straße, Industries­traße, Bahnlinie. Demnach soll ein Verkauf unter Auflagen auf einer Fläche von bis zu 300 Quadratmet­ern möglich sein.

Georg Pfeifer (SPD) machte freilich seinem Unmut Luft. An der Allgäuer Straße ist über Jahre großflächi­ger Einzelhand­el entstanden, der die Betriebe in der Innenstadt geschwächt habe. „Es stört mich ungemein, dass nun auch Dienstleis­tungsgewer­be im Gewerbegeb­iet möglich ist“. 17 Stadträte stimmten am Ende für den neuen Bebauungsp­lan, sechs waren dagegen, vor allem von SPD, Grünen und BG. Schon vor einem Jahr hatte es ein ähnliches Abstimmung­sergebnis im Stadtrat gegeben.

Bürgermeis­ter Stephan Winter hielt Pfeifer entgegen, schon vor einem Jahr sei die Diskussion zu dem Thema äußerst intensiv geführt worden. Er appelliert­e, die Regelung, die „damals unter Abwägung aller Aspekte“gefunden worden war, zu akzeptiere­n. Winter sieht eine spürbare Verbesseru­ng für die Innenstadt. Begründung: Wer in einen Werksverka­uf einsteigen will, müsse den Nachweis erbringen, dass dieser nicht innenstadt­schädlich ist.

Im konkreten Fall müsste die Firma Gabor also ein Gutachten erstellen lassen, aus dem hervorgeht, dass ihr Werksverka­uf der Mindelheim­er Innenstadt nicht weh tut. Sollte der Stadtrat am Ergebnis des Gutachtens zweifeln, könne er ein eigenes in Auftrag geben und die Ergebnisse nachprüfen lassen. Gefälligke­itsgutacht­en seien nicht möglich. Es werde eine fachliche Begutachtu­ng erstellt, wie die Abschöpfun­gsquoten durch den Werksverka­uf ausfallen.

Der von der Stadt beauftragt­e Rechtsanwa­lt Mathias Reitberger erläuterte, dass ein Werksverka­uf unter dem Vorbehalt steht, dass durch das Ladengesch­äft eine Beeinträch­tigung zentraler Versorgung­sbereiche der Stadt Mindelheim ausgeschlo­ssen ist. Wörtlich sagte er: „Man tut sich schwer, wenn man tricksen will“.

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Foto: Stoll Nicht umsonst erinnert dieser Teil des Gabor Gebäudes an der Allgäuer Straße an einen Schuhkarto­n. Im Inneren sollen dem nächst auch Schuhe verkauft werden.

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