Grippe lähmt Wirtschaft
Krankmeldungen auf Rekordhoch
Berlin Die Grippewelle in Deutschland hat dieses Jahr besonders viele Arbeitnehmer außer Gefecht gesetzt und damit auch die Wirtschaft teilweise lahmgelegt. Der Krankenstand erreichte im Februar den höchsten Wert seit zehn Jahren, wie der Dachverband der Betriebskrankenkassen (BKK) gestern mitteilte.
Gut sechs Prozent der Beschäftigten meldeten sich im Februar krank. Jeder Dritte davon blieb wegen einer Grippe oder anderer Atemwegsinfekte zuhause. Auch jetzt noch fielen täglich im Schnitt mehr als sechs Prozent der Arbeitnehmer aus. Im Februar sind aber generell besonders viele Menschen von akuten Atemwegserkrankungen betroffen.
Neben Rheinland-Pfalz und dem Saarland mit den meisten Fehltagen verzeichneten vor allem die neuen Bundesländer Spitzenwerte beim Krankenstand. In Bayern hingegen fielen nur 1,6 Prozent der Beschäftigten wegen Atemwegsproblemen aus. Ein Grund für die regionalen Abweichungen ist demnach neben der Altersstruktur auch die wirtschaftliche Lage eines Bundeslandes. Manuela Osterloh, Sprecherin der BKK Bayern, erklärt das so: „Wir vermuten, dass eine gute Konjunktur mit Zufriedenheit bei den Arbeitnehmern einhergeht. Wenn jemand gestresst ist, um seinen Job fürchten muss oder in einem Unternehmen ohnehin schon Personalmangel herrscht, wirkt sich das auch negativ auf die Gesundheit aus.“
Dem Robert-Koch-Institut zufolge scheint der Höhepunkt der Grippewelle jedoch inzwischen überschritten.