Schutz vor Kälte und Einbrechern
Gute Fenster und Türen erfüllen gleich mehrere Aufgaben. Wir erklären, woran man sie erkennt
Wer als Hausbesitzer überlegt, den Einbruchschutz zu verbessern, der sollte dies nutzen, um die Energiekosten zu senken und den Wohnkomfort zu erhöhen. Alte Fenster und Türen zählen zu den größten Schwachpunkten. Energieeffizienz und Sicherheit lassen sich gut kombinieren.
Besonders häufig haben es Einbrecher auf Terrassentüren abgesehen. Sie befinden sich in der Regel auf der straßenabgewandten Seite des Hauses. In einem eingewachsenen Garten können Einbrecher recht unbehelligt zu Werke gehen. Kommen die Hausbewohner nach Hause und stören den Täter, ermöglicht die aufgebrochene Terrassentür dem Einbrecher zudem eine schnelle Flucht.
Dass die Scheibe eingeschlagen wird, um sich Zutritt ins Haus zu verschaffen, kommt laut Polizei vergleichsweise selten vor. Dies ist Einbrechern zu laut. Dazu kommt die Verletzungsgefahr beim Einsteigen, vor allem wenn es sich um eine Dreifachverglasung handelt, wie sie bei modernen, energieeffizienten Fenstern Standard ist. Meist wird versucht, das Fenster oder die Terrassentür aufzuhebeln. Ein Profi erledigt dies bei einem herkömmlichen Fenster ohne sogenannte Pilzkopfverriegelung mit einfachem Werkzeug wie einem Brecheisen oder einem Schraubendreher in wenigen Sekunden.
Was die Sicherheit angeht, sollte also bei der Fensterwahl unbedingt auf eine Pilzkopfverriegelung geachtet werden. In puncto Wärmeschutz geht die Empfehlung klar zur Dreifachverglasung. Zweifach verglaste Modelle sind kaum günstiger, der Energieverbrauch ist aber höher, der Wohnkomfort aufgrund niedrigerer Oberflächentemperaturen geringer. Ein weiterer wichtiger Punkt sind die Abstandshalter zwischen den Scheiben – Stichwort „warme Kante“. Kunststoff hat gegenüber Aluminium, das früher als Abstandshalter verwendet wurde, wärmetechnische Vorteile und sorgt für mehr Behaglichkeit in den Räumen.
Sind die vorhandenen Fenster wärmeschutztechnisch auf neuestem Stand, lohnt sich auch eine Nachrüstung mit der einbruchhemmenden Pilzkopfverriegelung. Damit steigt die Chance, dass ein Täter seinen Einbruchsversuch abbricht. Nicht zuletzt wegen besser gesicherter Fenster scheitern nach Polizeiangaben heute mehr als 50 Prozent aller Einbruchsversuche.
Wer ohnehin überlegt, seine Fenster aus energetischen Gründen auszuwechseln, dem rät die Polizei, gleich Modelle der Widerstandsklasse „RC2“einbauen zu lassen. Diese verfügen neben der Pilzkopfverriegelung unter anderem über einen absperrbaren Griff – für den Fall, dass die Einbrecher mit einer Bohrmaschine anrücken, um durch ein Loch im Fensterrahmen mit einem Draht den Griff öffnen zu können.
Ein weiterer kritischer Punkt ist die Kellertür. Die Kellerabgänge sind häufig dunkel und von der Straße nicht einzusehen, was Einbrechern entgegenkommt. Zudem sind viele Kellertüren in einem schlechten Zustand und bieten nicht nur wenig Schutz gegen winterliche Kälte, sondern lassen sich auch sehr leicht aufbrechen. Deshalb sollte bei der Wahl der Kellertür nicht nur auf den Preis, sondern auch auf die Qualität geachtet werden.
Übrigens: Der Staat fördert Maßnahmen zum Wärmeschutz und zum Einbruchschutz in Bestandsgebäuden wie den Einbau einbruchhemmender Haus- und Wohnungseingangstüren oder die Nachrüstung von Fenstern, Balkon- und Terrassentüren mit Pilzkopfverriegelung. Von der KfW-Bank gibt es dafür bis zu 1600 Euro pro Wohneinheit, die mit Zuschüssen für energetische Sanierungsmaßnahmen kombiniert werden können.
Und noch ein Tipp: Ein gekipptes Fenster ist ein offenes Fenster und damit quasi eine Einladung für jeden Einbrecher. Dringt dieser über ein gekipptes Fenster ins Haus ein, zahlt die Versicherung nichts.