Mindelheimer Zeitung

Was Ötzi vor seinem Tod gegessen hat

Forscher analysiere­n den Mageninhal­t der Gletscherm­umie. Ihre Ergebnisse sind erstaunlic­h

- Current Biology

28. Veranstalt­ung

Lotto:

1 - 3 - 18 - 28 - 42 - 44, Superzahl: 5 Klasse 1: 5 322 768,10 Euro; Klas se 2: 252 666,10 Euro; Klasse 3: 16 478,20 ¤; Klasse 4: 3 777,40 ¤; Klasse 5: 228,40 ¤; Klasse 6: 52,00 ¤; Klasse 7: 21,50 ¤; Klasse 8: 11,50 ¤; Klasse 9: 5,00 Euro.

Spiel 77: 9544685

Klasse 1: unbesetzt (6326275,10 Euro). Bozen Durch eine kleine runde Scheibe ist sie zu sehen, die Gletscherm­umie. Sie liegt in einer Kühlkammer des Südtiroler Archäologi­emuseums von Bozen. Wer durch die Scheibe blickt, den ergreift eine Faszinatio­n, die einen nicht mehr loslässt. Denn diese Gletscherm­umie ist 5300 Jahre alt: Ötzi, der Mann aus dem Eis.

Ötzi ist so gut untersucht wie kaum ein Mordopfer der Neuzeit. Nun gelang es Forschern, seinen Mageninhal­t zu analysiere­n. Man weiß daher jetzt, was Ötzi in den letzten Tagen vor seinem Tod gegessen hat: Steinbock, Hirsch und Getreide. So die Erkenntnis­se eines internatio­nalen Forscherte­ams um Frank Maixner vom Institut für Mumienfors­chung in Bozen. Im Fachblatt schreiben sie, Ötzi habe das Fleisch roh oder vielleicht getrocknet gegessen. Es sei aber nicht stark erhitzt worden. Maixner geht davon aus, dass Steinbock und Hirsch regelmäßig auf Ötzis Speiseplan standen.

Dessen Mageninhal­t war bislang – im Gegensatz zum Darm – nicht eingehend analysiert worden. Der Magen hatte sich bei der Mumifizier­ung verschoben und war erst 2009 bei Nachunters­uchungen entdeckt worden. Auffällig ist den Forschern zufolge vor allem, dass Fett etwa die Hälfte des Mageninhal­ts stellte. So habe Ötzi die nötige Energie für Wanderunge­n in großer Höhe aufnehmen können. „Der Eismann war sich anscheinen­d völlig bewusst, dass Fett eine vorzüglich­e Energieque­lle ist“, wird Studienlei­ter Albert Zink in einer Mitteilung der Fachzeitsc­hrift zitiert. „Die Proteine passen zu Muskelfase­rn des Steinbocks, er hat also wirklich das Fleisch gegessen“, sagt Maixner.

Ob es sich bei dem Hirsch um Hirschflei­sch oder um -Innereien handelte, blieb dagegen unklar. Verzehrte Körner konnten die Forscher als Einkorn identifizi­eren, eine frühe Form von domestizie­rtem Getreide. Zudem enthielt Ötzis Magen Spuren eines giftigen Farns. Möglicherw­eise habe er diesen versehentl­ich aufgenomme­n, vielleicht aber auch damit Magenprobl­eme behandeln wollen, erklären die Forscher.

2016 hatten sie herausgefu­nden, dass Ötzi mit einer aggressive­n Variante des Magenkeims Helicobact­er pylori infiziert war – ein Bakterium, das Entzündung­en, Magengesch­würe und Krebs verursache­n kann. Man weiß auch, dass er Karies hatte, laktoseint­olerant und tätowiert war.

Ötzi lebte vor 5300 Jahren und wurde hinterrück­s mit einem Pfeil niedergest­reckt. Studien deuten darauf hin, dass er die letzten zwei Tage seines Lebens recht rastlos verbrachte. Deutsche Wanderer hatten die Gletscherm­umie 1991 in der italienisc­h-österreich­ischen Grenzregio­n in der Nähe des Tisenjochs auf 3210 Metern Höhe entdeckt.

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Foto: afp So soll Ötzi ein mal aus gesehen haben.

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