Mittelschwaebische Nachrichten

Positive Signale

- VON JAN KANDZORA jan.kandzora@augsburger-allgemeine.de

Wenn Strenesse zuletzt Schlagzeil­en machte, dann zumeist negative. Der Modeherste­ller musste Insolvenz anmelden, es gingen namhafte Leute. Vor gut einem Jahr schließlic­h entwickelt­e sich zwischen dem Aufsichtsr­at um Gerd Strehle und dem damaligen Sanierungs­vorstand Michael Pluta ein Machtkampf, der dem Unternehme­n nicht guttat. Gleich zwei potenziell­e Investoren sprangen ab: eine Finanzgese­llschaft, die von Pluta bevorzugt wurde, und eine Beteiligun­gsgesellsc­haft, die die Strehles favorisier­ten. Damals war Strenesse bereits eineinhalb Jahre insolvent. Es sah schlecht aus.

Der jetzige Einstieg einer holländisc­hen Holding ist daher ein positives Signal, vor allem für die 240 Mitarbeite­r, die übernommen werden sollen. Freilich sind noch viele Fragen offen: Wer, beispielsw­eise, verbirgt sich eigentlich hinter dem Investor mit Sitz in Amsterdam? Und warum die Geheimnisk­rämerei? Welche langfristi­gen Pläne die neuen Eigentümer mit Strenesse hegen, lässt sich derzeit noch nicht erahnen.

Immerhin ist es ein auch positives Signal für die Zukunft von Strenesse, dass in der neuen GmbH ein Geschäftsf­ührer am Ruder ist, der als Fachmann in der Modebranch­e gilt. Er will Strenesse „wieder Glanz verleihen“und einem jüngeren Publikum öffnen. Daran wird er sich messen lassen müssen.

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