Mittelschwaebische Nachrichten
Die Welt der Minerale
Das haben Sandkörner, Gold und Salz gemeinsam
Steine, nichts als Steine. Sie lagern in langen Regalreihen, eine Reihe neben der anderen. Es gibt große und kleine Steine, einige funkeln bunt, andere sehen einfach nur grau aus. Wir befinden uns in der MineralienSammlung im Berliner Naturkundemuseum. Hier arbeitet Ralf Thomas Schmitt. Er forscht über Minerale.
Aus dem Schrank holt der Forscher verschiedene Steine hervor. Einer ist zart rosa gefärbt, ein anderer lila, weitere grün, schwarz oder durchsichtig. „Das sind alles Quarze“, erklärt Ralf Thomas Schmitt. „Die unterschiedlichen Farben kommen beim Quarz zum Beispiel zustande, wenn bei seiner Bildung andere Minerale oder winzige Mengen Fremdstoffe mit eingeschlossen werden.“
Quarz ist ein Mineral. Genauer gesagt ist es das zweithäufigste Mineral in der Erdkruste. Die ersten Minerale entstanden vor sehr vielen Jahren, als unsere Erde entstand. Sie bilden die Gesteine der Erde – und auch die aller anderen Himmelskörper. „Wir kennen heute etwa 5000 verschiedene Arten von Mineralen“, sagt Ralf Thomas Schmitt. „Aber jedes Jahr werden noch ein paar neue entdeckt.“
Nahezu alle Minerale sind Kristalle. Beim Wort Kristall denken viele an glitzernde und funkelnde Edelsteine. Wissenschaftler bezeichnen aber als Kristalle etwas anderes: nämlich alle Stoffe, die in ihrem Inneren ganz gleichmäßig aufgebaut sind. Ihre winzigen Grundbausteine – also zum Beispiel ihre Atome oder Moleküle – sind regelmäßig miteinander verknüpft. Fachleute sprechen von einem Kristallgitter.
Kristalle können ganz unterschiedliche Formen bilden: Würfel, Säulen oder Plättchen zum Beispiel. Kochsalz ist auch ein Mineral und bildet immer würfelförmige Kristalle. QuarzKristalle wachsen als sechskantige Säulen. Oben und unten haben sie Spitzen, die an Pyramiden erinnern.
Fachleute können die verschiedenen Minerale voneinander unterscheiden, indem sie sich das Kristallgitter ganz genau angucken.
Wissenschaftler untersuchen Minerale aus verschiedenen Gründen. Zum Beispiel, um etwas über die Entstehung der Erde herauszufinden. Die Forscher können etwa das Alter von Gesteinen bestimmen und so etwas über die Bildung von Gebirgen erfahren.
Andere suchen nach Mineralen in der Erde, die als Rohstoffe verwendet werden können. «Minerale werden für unzählige Zwecke genutzt», sagt der Forscher Ralf Thomas Schmitt. Allein in einem Handy seien viele chemische Elemente enthalten, die aus Mineralen gewonnen werden. (dpa)