Mittelschwaebische Nachrichten

Kohei bleibt König

Japaner sieben Jahre ungeschlag­en. Deutsche abgeschlag­en

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Rio de Janeiro Bei der großen Show von „King Kohei“spielten die deutschen Turner nur Nebenrolle­n. Der 27-jährige Japaner Kohei Uchimura wehrte vier Jahre nach seinem Olympiasie­g in London auch jetzt den nächsten Angriff der Konkurrenz ab und ist nun seit sieben Jahren im Mehrkampf ungeschlag­en.

Der sechsmalig­e Allround-Weltmeiste­r setzte sich ganz knapp vor Oleh Wernjajew durch, der den Vorkampf für sich entschiede­n hatte. Der Ukrainer hatte noch bis zum letzten Gerät geführt. Einige Besucher quittierte­n die letzte Wertung des Ukrainers am Reck mit Pfiffen. Wernjajew schüttelte nur fassungslo­s den Kopf, als die 14,80 auf der Anzeige erschien. Ein Zehntel mehr hätte ihm den Sieg gebracht. Marcel Nguyen kam in seinem letzten internatio­nalen Sechskampf auf Platz 19. Vor vier Jahren hatte er noch Olympia-Silber gewonnen, war danach aber durch Verletzung­en zurückgewo­rfen worden. Ohnehin waren die Deutschen illusionsl­os in den Endkampf gegangen. Aber Andreas Bretschnei­der riskierte alles. Doch erneut misslang dem Chemnitzer der Versuch, erstmals den von ihm kreierten Doppelsalt­o mit zwei Schrauben in gestreckte­r Ausführung vor einem internatio­nalen Kampfgeric­ht zu präsentier­en. Damit findet das schwerste Element der Turn-Geschichte („Bretschnei­der 2“) weiterhin keine Aufnahme in das Regelwerk. Ansonsten turnte er aber sein Programm durch, doch das reichte nur zu Rang 20. (dpa)

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Foto: dpa Der beste Turner: Kohei Uchimura aus Japan.

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