Mittelschwaebische Nachrichten

Von dem, was bleibt

- VON PETER BAUER redaktion@mittelschw­aebische-nachrichte­n.de

Was ist das für ein Jahr für Krumbach. Im Mai starb der frühere Krumbacher Bürgermeis­ter Willy Rothermel, nun sein Amtsvorgän­ger Georg Winkler. 31 Jahre war Winkler im Amt, nachhaltig hat er Krumbach in dieser Zeit geprägt. Winkler und Bürgermeis­ter: Diese beiden Worte sind in 31 Jahren Amtszeit regelrecht miteinande­r verschmolz­en. Winkler und Krumbach: Das war über einen sehr langen Zeitraum eine Art Gleichklan­g.

In Winklers Leben deutete zunächst nichts darauf hin, dass es so kommen würde. Es war einem besonderen Umstand, dem Tod des damaligen Bürgermeis­ters Ludwig Mayer, geschuldet, dass Winkler nach Krumbach kam. Aber auch nach seiner Wahl 1971 haben wohl nur wenige damit gerechnet, dass dieser Wahl 31 weitere Jahre im Amt des Bürgermeis­ters folgen würden.

Pflichtbew­usstsein und Stetigkeit wurden in dieser Zeit zu Winklers Markenzeic­hen. Er hat so manche Wechselfäl­le erlebt und gemeistert in seiner Amtszeit, darunter die Turbulenze­n um die Gebietsref­orm gleich in seinen ersten Jahren als Bürgermeis­ter. Eine markante Zäsur seiner Amtszeit war der Bau des Krumbacher Schul- und Sportzentr­ums Ende der 70er-Jahre. Krumbachs Entwicklun­g als „Schul- und Behördenst­adt“hat Winkler maßgeblich forciert. Doch während seiner Amtszeit hatte Krumbach auch wiederholt mit wirtschaft­lichen Problemen zu kämpfen, was in der Öffentlich­keit immer wieder kontrovers debattiert wurde.

Angesichts der jüngsten Entwicklun­gen des politische­n Diskussion­sprozesses mit all seinen Auswüchsen in den sozialen Medien werden manche, vor allem Jüngere, Winklers Amtszeit wie ein Relikt aus einer anderen Zeit empfinden. Doch gerade mit Blick auf die bisweilen so seltsam anmutende gesellscha­ftliche Entwicklun­g der Gegenwart wird deutlich, was Winkler an Bleibendem hinterlass­en hat. Dazu gehören seine Verlässlic­hkeit und Beharrlich­keit, aber auch seine Höflichkei­t, seine Gelassenhe­it und sein hintergrün­diger Humor. Das ist über alle Zeiten hinweg eine bleibende Botschaft.

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