Mittelschwaebische Nachrichten
Ein Mädel, zwei Jungs
Wie sich Freundschaft verändert
Wenn das kein Buchanfang ist: Der Erzähler sitzt blutverschmiert in einem Streifenwagen an einer Autobahn, auf der gerade ein Auto über die Leitplanke gekracht ist. Und dann wird noch eine Waffe mit seinen Fingerabdrücken gefunden. Da muss man doch weiterlesen, und das nicht nur, weil man wissen möchte, was Hintergrund der dramtischen Eingangsszene ist, sondern auch, weil Michael Siebens Debütroman „Ponderosa“glänzend konstruiert und authentisch geschrieben ist – in der lockeren Sprache dem 15-jährigen Erzähler Kristian angepasst.
Die Handlung führt einige Wochen zurück, als für Kris und seine Freunde Josie und Juri noch alles in Ordnung ist. Regelmäßig treffen sie sich in einer alten Hütte, die sie „Ponderosa“genannt haben. Hier genießen sie ihre Freiheit, können abhängen, in den Sternenhimmel schauen, rauchen, sich unterhalten. Zum Beispiel über Münze, den Nachbarn von Josie, der auf einmal nach einem lauten Streit verschwunden ist, und den die zwei Jungen und das Mädchen nun suchen.
Mit diesem kriminalistischen Strang bringt Sieben Handlung in die Geschichte, wesentlich aber geht es darum, wie sich die Freundschaft der drei Jugendlichen verändert, wie die Liebe ins Spiel kommt und wie sich dadurch die Fronten verändern. Wie das alles mit dem Anfang zusammenhängt, klärt Sieben in einem furiosen Showdown