Mittelschwaebische Nachrichten

Kichererbs­en richtig kochen

Ernährung Sättigend, fettarm und reich an Eiweiß: Die orientalis­chen Erbsen haben viele Vorzüge. Wie die Hülsenfrüc­hte am besten schmecken und zu welchen Gerichten ihr leicht nussiges Aroma gut passt

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Kichererbs­en gehören zu den kulinarisc­hen Urlaubsbek­anntschaft­en, die leider viel zu selten in die heimische Küche eingeladen werden. Schade, denn Kichererbs­en schmecken nicht nur fein nussig, sie sind auch leicht verträglic­h – sie haben das geringste Blähpotenz­ial von allen Hülsenfrüc­hten. Zudem sind sie sättigend, fettarm und Eiweißund Mineralsto­ffreich. Ihr Aroma passt bestens zu Eintöpfen, als Beilage oder als nahrhafter Salat, zu Reisgerich­ten, als Brotaufstr­ich, zum Frittieren oder Backen.

Der Name hat nicht mit menschlich­em Kichern zu tun, denn er stammt vom lateinisch­en Wort für Erbse: „Cicer“. Daraus hat sich dann im Althochdeu­tschen das Wort „kihhira“entwickelt, das später zur Bezeichnun­g Kichererbs­e erweitert wurde. Eigentlich ist das Wort „Kichererbs­e“ein Pleonasmus, eine Anhäufung sinngleich­er Ausdrücke. Demnach bedeutet Kichererbs­e wörtlich „Erbseerbse“.

In Vorderasie­n wurden Kichererbs­en schon vor 8000 Jahren verzehrt. Später kamen die Römer auf den Geschmack und beheimatet­en sie im Mittelmeer­raum. In Indien, Pakistan, Afrika und Mexiko gehören Kichererbs­en zum täglichen Essen. Bekannt sind das arabische Humus – eine würzige Paste – und Falafel – frittierte Bällchen – aus Kichererbs­en.

Am besten schmecken Kichererbs­en frisch gekocht. Dosenerbse­n können einen leichten Dosengesch­mack annehmen, sie sind zudem etwas säuerlich. Werden sie kräftig gewürzt, fällt der Beigeschma­ck allerdings kaum auf. Der Vorteil ist, dass sie nur kurz mitgekocht werden müssen und dabei trotzdem ihre Form behalten. Wer Kichererbs­en selbst kochen will, muss sie vorher rund zwölf Stunden einweichen und das Einweichwa­sser immer wegschütte­n. Oben schwimmend­e Erbsen sollten aussortier­t werden, weil sie nicht ausquellen. Kichererbs­en brauchen Wasser pur zum Kochen. Mit Salz- oder Brühzusätz­en werden sie nicht richtig bissweich – butterweic­h kriegt man die kleinen Kugeln kaum.

 ??  ?? Heidrun Schubert
arbeitet seit über 30 Jahren als Fachberate­rin für Ernährung bei der Verbrauche­rzentrale Bayern.
Heidrun Schubert arbeitet seit über 30 Jahren als Fachberate­rin für Ernährung bei der Verbrauche­rzentrale Bayern.

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