Mittelschwaebische Nachrichten
Der Ersatzreiter als Überflieger
Philipp Weishaupt unterstreicht in Münster seine Topform und siegt auf einem fremden Pferd
Münster/Jettingen Philipp Weishaupt hat derzeit einen Lauf. Nach überragenden Erfolgen in Nordamerika und in Aachen wurde der Profireiter aus Jettingen nun beim Großen Preis der Stadt Münster, einer Vier-Sterne-Springprüfung, auf Convall Achter.
Mit seiner Zeit wäre Weishaupt sogar ganz vorne dabei gewesen, doch im zweiten Umlauf unterlief ihm ein Abwurf. Am Ende standen vier Fehlerpunkte bei einer Zeit von 43,53 Sekunden – die viertschnellste Zeit überhaupt und die zweitschnellste unter den Reitern mit einem Springfehler. Es gewann Marcus Ehning auf Pret A Tout mit null Strafpunkten und 43,25 Sekunden. Der Große Preis von Münster war das vierte von sechs Springen der nationalen Riders Tour. In der Gesamtwertung ist Philipp Weishaupt jetzt Vierter.
Ganz oben auf dem Siegerpodest stand Weishaupt nach dem Finale der Mittleren Tour in Münster. In der Internationalen Springprüfung mit Stechen (Hindernishöhe bis 1,50 Meter) setzte er sich auf Carilot fehlerfrei und mit der besten Zeit von 38,27 Sekunden an die Spitze des Feldes. Kurios an der Geschichte ist, dass Weishaupt als Ersatzreiter unterwegs war. Im Sattel des zehnjährigen Wallachs Carilot vertrat er zum ersten Mal seinen Reiterkollegen Christian Kukuk, der aufgrund einer schweren Schulterverletzung passen musste. Das Lob der Gratulanten gab Weishaupt auch gleich weiter und sagte: „Das Pferd ist von Christian Kukuk wirklich gut ausgebildet worden. Nur deshalb hatte ich es so leicht mit ihm.“
Ebenfalls in Münster hat Weishaupt den dritten Platz im Finale des Youngster Cups erreicht. Auf Queen of Lightness blieb er in der Zwei-Phasen-Springprüfung mit Hindernishöhen bis 1,40 Meter fehlerfrei und musste sich mit seiner Zeit von 29,10 Sekunden lediglich den etwas schnelleren Paaren Denis Nielsen auf Corny (28,53) und Katrin Eckermann auf Dalien Swally R.P. (28,74) beugen.
Demnächst wird Weishaupt wieder in Kanada, beim Masters in Spruce Meadows, starten. Seine Pferde gehen bereits am Wochenende in die Luft, der Profireiter wartet mit seiner Abreise noch. Das Masters ist als Fünf-Sterne-Veranstaltung ausgeschrieben und gilt als höchstdotiertes Turnier der Welt.
Unterdessen hat sich Maximilian Weishaupt in der Qualifikation zum Bayernchampionat den zweiten Platz erkämpft. In Hart am Chiemsee war der jüngere Bruder von Philipp Weishaupt auf dem 14-jährigen Luke McDonald fehlerfrei unterwegs und kam in 68,73 Sekunden der Siegerzeit am nächsten. Der 24-jährige Maximilian Weishaupt bezog alle Komplimente auch auf seinen Hengst und kommentierte: „Er ist mein bestes Pferd im Stall. Ich bin sehr froh, dass ich ihn reiten darf.“
Im Großen Preis von Hart, einer S***-Prüfung, erreichte Maximilian Weishaupt ebenfalls auf Luke McDonald den fünften Platz. Als letzter Starter unter neun Reitern im Stechen blieb Edwin Schmuck auf Fitzgeraldos fehlerfrei und gewann in 51,10 Sekunden. Weishaupt war in 47,97 Sekunden deutlich schneller unterwegs, leistete sich aber einen Abwurf.
Einen schönen Erfolg gefeiert hat derweil Werner Sailer (RFV Jettingen). Der Bereiter im Stall von Josef Weishaupt erreichte auf Con Caya den Sieg in der zweiten Abteilung des M*-Springens in Zoltingen. Die Prüfung war für sechs- bis neunjährige Pferde ausgeschrieben; der von Josef Weishaupt gezogene Sechsjährige präsentierte sich also in einem Feld überwiegend älterer Konkurrenten.