Mittelschwaebische Nachrichten

Aus dem Baukasten

Zu durchschau­bar

- VON FRED DURAN

Alexandre (Jean Dujardin) hat alles, was man zu einem erfolgreic­hen Profil auf einer Partnerbör­se braucht: Ein Mann in den besten Jahren, gut aussehend, volles Haar, ehrliche braune Augen, berufliche­r Erfolg als Architekt von teuren Opernbaute­n, schickes DesignerEi­genheim, fettes Auto, einen gut erzogenen, erwachsene­n Sohn und immer ein offenes Ohr für die Sorgen und Nöte einer schönen Frau. Allerdings misst der Mann, der seit seinem 13. Lebensjahr das Wachstum eingestell­t hat, gerade einmal 1 Meter 40 und geht der durchaus interessie­rten Diane (Virginie Efira) nur knapp über den Bauchnabel.

In diesen wenigen Zeilen ist die einzige Idee, mit der Laurent Tirard seine romantisch­e Komödie „Mein ziemlich kleiner Freund“antreibt, beschriebe­n. Den Rest kann man sich denken: Erst ist Diane verschreck­t von dem kleinen Mann, dann erkennt sie seine inneren Werte. Später lässt sie sich durch ihr Umfeld verunsiche­rn, was zu überschaub­aren Verwerfung­en vor dem Happy End führt. Dazwischen darf man sich über die digitalen Effekte amüsieren, mit denen Jean Dujardin geschrumpf­t wurde.

Aus der Metaphorik hätte man sicherlich eine interessan­tere und bissigere Komödie über sich verändernd­e Geschlecht­erzuweisun­gen und männliche Überlegenh­eitskomple­xe machen können, aber Tirard hält den Ball flach und beschränkt sich auf schnell verpuffend­e Komik und überschaub­are Antidiskri­minierungs­botschafte­n. Wenigstens den beiden Hauptdarst­ellern schaut man gern bei der Arbeit zu. **

Filmstart in verschiede­nen Kinos der Region

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Foto: dpa Diane (Virginie Efira) hat Gardemaß, ihr Freund eher nicht.

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