Mittelschwaebische Nachrichten
Bosch und VW wollen keine Herausgabe von Akten
Bosch und Volkswagen sträuben sich im Abgas-Skandal gegen die Nutzung von US-Ermittlungsakten im Ausland. Der riesige Berg an Daten und Dokumenten dürfe nicht Klägern in europäischen Rechtsstreitigkeiten zugänglich gemacht werden, appellierten Anwälte des Autozulieferers sowie von VW – inklusive der Konzerntöchter Audi und Porsche – in Anträgen, die in der Nacht zum Samstag beim zuständigen US-Gericht in San Francisco eingingen. Die Unternehmen wollen damit verhindern, dass das bereits mehr als 20 Millionen Seiten umfassende Material, das von Ermittlern im US-Rechtsstreit zusammengetragen wurde, etwa auch für die am Landgericht Braunschweig gebündelten Anlegerklagen verwendet werden kann. Unterdessen meldet die Bild am Sonntag, dass der wegen des Dieselskandals zurückgetretene frühere VW-Konzernchef Martin Winterkorn vor Bekanntwerden der Abgas-Affäre von Manipulationen gewusst und diese zunächst gedeckt haben soll. Dem Bericht zufolge wurde Winterkorn Ende Juli 2015 von Entwicklern über illegale Software in der Abgastechnik unterrichtet – knapp zwei Monate, bevor VW die Nutzung eines solchen Programms auf Druck von US-Behörden hin einräumte. (dpa)