Mittelschwaebische Nachrichten
Baden statt bibbern
Nach anfänglichen Problemen arbeitet die neue Luftwärmepumpe zuverlässig und erhöht mit 28 Grad Wassertemperatur im Kinderplanschbecken das Badevergnügen
Krumbach Achim Fißl erinnert sich noch sehr gut an die Zeiten, in denen er seine kleine Tochter schon nach kurzer Zeit bibbernd und mit blauen Lippen aus dem Kinderplanschbecken im Krumbacher Freibad zog. Je nach Witterung dauerte es damals noch bis in den frühen Nachmittag hinein, bis das kleine Becken im Süden des Schwimmbads die für Kinder erforderliche Wassertemperatur erreichte.
Diese Zeiten sind nun endgültig vorbei. Die zuletzt noch mit einigen Problemen behaftete Luftwärmepumpe an der Rückwand des gegenüberliegenden Toilettenhäuschens leistet inzwischen zuverlässig ihren Dienst. Schwierigkeiten bereitete vor allem, dass die rund 30 Kubikmeter Wasser auf der Strecke zur Reinigung zu viel Wärme verloren haben. Mit einem Bypass konnte das Problem jedoch behoben werden. Bereits zu Beginn des regulären Badebetriebs gegen 9 Uhr vormittags herrscht nun im Kinderplanschbecken meistens eine angenehme Wassertemperatur von 28 Grad. Dafür muss sich die Pumpe allerdings mächtig ins Zeug legen. Die derzeit kalten Nächte sind für die Technik die größte Herausforderung, erklärt Fißl.
Nötig geworden war die zusätzliche Heizmöglichkeit, weil die im Zuge der jüngsten Badsanierung eingebaute Wärmepumpe, die das Planschbecken mit erwärmen sollte, nur eine Vorlauftemperatur von etwa 25 Grad erreicht. Das ist zwar für die Beheizung des Schwimmerund des Nichtschwimmerbeckens ausreichend, doch die kleinsten Badegäste frieren. SPD-Stadtrat Achim Fißl stellte daher Anfang 2015 einen Antrag in einer Ratssitzung, in eine separate Wärmepumpe für das Kinderplanschbecken zu investieren. „Es macht Sinn, dort eine eigene Energieerzeugung hinnoch zustellen, weil die großen Becken ja nicht so hohe Temperaturen brauchen wie das Planschbecken“, ist Fißl auch heute noch überzeugt. Mit einer Kostenschätzung von rund 50 000 Euro konnte er damals im Stadtrat allerdings niemanden für das Projekt gewinnen.
Nachdem die Pumpe im Stadtrat durchgefallen war, erklärte sich jedoch der Förderverein Freibad bereit, die Investition anzugehen. „Eigentlich wollten wir das nicht bezahlen“, erinnert sich Dieter Behrends, CSU-Stadtrat und Vorsitzender des Fördervereins. Doch über verschiedene Aktionen und mithilfe einiger großzügiger Spender aus dem Krumbacher Handel- und Gewerbe konnte eine Wärmepumpe angeschafft werden, die darüber hinaus mit rund 8000 Euro deutlich günstiger war als zunächst angenommen. „Ich bin froh, dass wir das jetzt erreicht haben“, gibt sich Fißl zufrieden. Er habe bereits einige sehr positive Rückmeldungen bekommen. Allerdings verhält es sich in der Mehrzahl der Fälle eher klassisch schwäbisch, wie Behrends erläutert: „Je weniger Reklamationen kommen, umso besser wird es angenommen.“