Mittelschwaebische Nachrichten

Baden statt bibbern

Nach anfänglich­en Problemen arbeitet die neue Luftwärmep­umpe zuverlässi­g und erhöht mit 28 Grad Wassertemp­eratur im Kinderplan­schbecken das Badevergnü­gen

- VON STEFAN REINBOLD

Krumbach Achim Fißl erinnert sich noch sehr gut an die Zeiten, in denen er seine kleine Tochter schon nach kurzer Zeit bibbernd und mit blauen Lippen aus dem Kinderplan­schbecken im Krumbacher Freibad zog. Je nach Witterung dauerte es damals noch bis in den frühen Nachmittag hinein, bis das kleine Becken im Süden des Schwimmbad­s die für Kinder erforderli­che Wassertemp­eratur erreichte.

Diese Zeiten sind nun endgültig vorbei. Die zuletzt noch mit einigen Problemen behaftete Luftwärmep­umpe an der Rückwand des gegenüberl­iegenden Toilettenh­äuschens leistet inzwischen zuverlässi­g ihren Dienst. Schwierigk­eiten bereitete vor allem, dass die rund 30 Kubikmeter Wasser auf der Strecke zur Reinigung zu viel Wärme verloren haben. Mit einem Bypass konnte das Problem jedoch behoben werden. Bereits zu Beginn des regulären Badebetrie­bs gegen 9 Uhr vormittags herrscht nun im Kinderplan­schbecken meistens eine angenehme Wassertemp­eratur von 28 Grad. Dafür muss sich die Pumpe allerdings mächtig ins Zeug legen. Die derzeit kalten Nächte sind für die Technik die größte Herausford­erung, erklärt Fißl.

Nötig geworden war die zusätzlich­e Heizmöglic­hkeit, weil die im Zuge der jüngsten Badsanieru­ng eingebaute Wärmepumpe, die das Planschbec­ken mit erwärmen sollte, nur eine Vorlauftem­peratur von etwa 25 Grad erreicht. Das ist zwar für die Beheizung des Schwimmeru­nd des Nichtschwi­mmerbecken­s ausreichen­d, doch die kleinsten Badegäste frieren. SPD-Stadtrat Achim Fißl stellte daher Anfang 2015 einen Antrag in einer Ratssitzun­g, in eine separate Wärmepumpe für das Kinderplan­schbecken zu investiere­n. „Es macht Sinn, dort eine eigene Energieerz­eugung hinnoch zustellen, weil die großen Becken ja nicht so hohe Temperatur­en brauchen wie das Planschbec­ken“, ist Fißl auch heute noch überzeugt. Mit einer Kostenschä­tzung von rund 50 000 Euro konnte er damals im Stadtrat allerdings niemanden für das Projekt gewinnen.

Nachdem die Pumpe im Stadtrat durchgefal­len war, erklärte sich jedoch der Fördervere­in Freibad bereit, die Investitio­n anzugehen. „Eigentlich wollten wir das nicht bezahlen“, erinnert sich Dieter Behrends, CSU-Stadtrat und Vorsitzend­er des Fördervere­ins. Doch über verschiede­ne Aktionen und mithilfe einiger großzügige­r Spender aus dem Krumbacher Handel- und Gewerbe konnte eine Wärmepumpe angeschaff­t werden, die darüber hinaus mit rund 8000 Euro deutlich günstiger war als zunächst angenommen. „Ich bin froh, dass wir das jetzt erreicht haben“, gibt sich Fißl zufrieden. Er habe bereits einige sehr positive Rückmeldun­gen bekommen. Allerdings verhält es sich in der Mehrzahl der Fälle eher klassisch schwäbisch, wie Behrends erläutert: „Je weniger Reklamatio­nen kommen, umso besser wird es angenommen.“

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Fotos: Stefan Reinbold So macht der Sommer Spaß: Marius und sein großer Bruder Moritz genießen das Pritscheln im Kinderplan­schbecken des Krumbacher Freibads sichtlich. Eine Luftwärme pumpe hinter dem Toilettenh­äuschen sorgt dafür, dass die Wassertemp­eratur im Becken in der...
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Dieter Behrends (links) und Achim Fißl freuen sich darüber, dass die Wärmepumpe am Kinderplan­schbecken zuverlässi­g arbeitet.

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