Mittelschwaebische Nachrichten

Merkel: Essen ist wertvoll

Gute Tierhaltun­g kostet Geld

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Berlin Bundeskanz­lerin Angela Merkel (CDU) hat vor einem überzogene­n Preiskampf bei Lebensmitt­eln gewarnt. „Es ist gut, dass sich die allermeist­en Menschen in unserem Land ihre Nahrungsmi­ttel leisten können“, sagte sie beim Bauerntag. Niedrige Preise dürften aber nicht dazu führen, „dass die Produkte zum Schluss überhaupt nicht mehr geschätzt werden und damit auch die dahinterst­ehende Arbeit“.

Der Bauernverb­and forderte, dass Höfe für höhere Tierhaltun­gsstandard­s auch bessere Preise erhalten. Die Bauern seien zu Veränderun­gen bereit und setzten auch schon höhere Standards um. Auch mit Blick auf die Verbrauche­r müsse aber klar sein: „Mehr Tierschutz kostet mehr Geld“, sagte Bauernpräs­ident Joachim Rukwied.

Deshalb wehrte er sich gegen „Kampfbegri­ffe“wie Massentier­haltung, die Bauern diffamiert­en. Erwartunge­n der Bürger etwa an mehr Umwelt- oder Tierschutz seien nachvollzi­ehbar, sagte Merkel. Dies sei aber „null Rechtferti­gung dafür, den bäuerliche­n Berufsstan­d insgesamt an den Pranger zu stellen“.

Und noch ein Thema wurde besprochen: das umstritten­e Unkrautgif­t Glyphosat. Merkel sprach sich klar für eine Verlängeru­ng der Zulassung des Mittels aus. Die Unionspart­eien setzten sich dafür ein, dass die Bauern „da, wo das notwendig ist, diesen Stoff auch weiter anwenden können“, sagte die Kanzlerin. Experten streiten über Risiken des Pflanzensc­hutzmittel­s, das unter anderem im Verdacht steht, Krebs zu erregen. Die EU will noch in diesem Jahr über eine weitere Genehmigun­g entscheide­n. (dpa)

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