Mittelschwaebische Nachrichten
Weniger Kranke in Günzburg
Erkältungswelle blieb Anfang 2016 aus
Günzburg Der Krankenstand in Günzburg und Umgebung ist 2016 gesunken. Die Ausfalltage aufgrund von Erkrankungen nahmen im Vergleich zum Vorjahr um 0,2 Prozentpunkte ab. Mit 3,7 Prozent gab es in der Region allerdings einen höheren Krankenstand als im Landesdurchschnitt (3,4 Prozent). Laut DAKGesundheitsreport waren damit an jedem Tag des Jahres von 1000 Arbeitnehmern 37 krankgeschrieben. Der höchste Krankenstand in Bayern wurde mit 4,4 Prozent in den Landkreisen Bad Kissingen und Rhön-Grabfeld verzeichnet, der niedrigste mit jeweils 2,7 Prozent in München und Starnberg.
Die aktuelle Analyse der Krankenkasse für Günzburg und Umgebung zeigt die wichtigsten Veränderungen bei der Zahl und Dauer der Krankschreibungen im Vergleich zum Vorjahr. Den deutlichsten Rückgang gab es mit 21 Prozent bei den Atemwegserkrankungen wie Bronchitis. Das lag hauptsächlich an der ausgebliebenen Erkältungswelle Anfang 2016. Im Ranking der wichtigsten Krankheitsarten lagen sie damit auf Platz drei. Um mehr als zwölf Prozent gingen auch die Fehltage wegen psychischer Erkrankungen wie Depressionen und Angstzuständen zurück. Am Gesamt-Krankenstand hatten sie einen Anteil von elf Prozent. Hauptausfallgrund der Region blieben Muskel-Skelett-Erkrankungen wie Rückenschmerzen. Sie waren für jeden vierten Fehltag verantwortlich. Verletzungen waren mit einem Anteil von 15 Prozent zweithäufigster Krankschreibungsgrund.
Im aktuellen Gesundheitsreport mit dem Schwerpunktthema „Schlafstörungen“wird auch deutlich, wie es um die nächtliche Erholung der Arbeitnehmer steht. Die
Probleme mit dem Ein und Durchschlafen
Kasse wirft dabei einen Blick auf Ursachen und Risikofaktoren. Für das Schwerpunkthema wertete das Iges-Institut die Fehlzeiten aller 367000 erwerbstätigen Mitglieder der DAK-Gesundheit in Bayern aus. Es wurden zudem bundesweit mehr als 5000 Beschäftigte im Alter von 18 bis 65 Jahren befragt und zahlreiche Experten eingebunden. Die Ergebnisse wurden mit einer DAK-Untersuchung aus dem Jahr 2010 verglichen. Ein Fazit: Etwa 77 Prozent der Erwerbstätigen in Bayern berichten von Schlafproblemen. Seit 2010 stieg der Anteil der von Ein- und Durchschlafproblemen betroffenen 35- bis 65-jährigen Arbeitnehmer um 57 Prozent an.
Die Analyse zeigt, dass sich dieser Trend auch bei den Krankmeldungen auswirkt. Die Fehltage wegen Schlafstörungen verdoppelten sich seit 2005 auf jetzt 3,38 Tage je 100 Versicherte.
Die große Mehrheit der Bayern geht nicht zum Arzt. Lediglich fünf Prozent waren im vergangenen Jahr deswegen in einer Praxis. Ursache für Schlafprobleme sind laut Report unter anderem Arbeitsbedingungen. Wer zum Beispiel häufig an der Grenze seiner Leistungsfähigkeit arbeitet, steigert sein Risiko schwere Schlafstörungen zu entwickeln. Auch starker Termin- und Leistungsdruck, Überstunden sowie Nachtschichten und ständige Erreichbarkeit nach Feierabend gelten in diesem Zusammenhang als wichtige Risikofaktoren.
Nach der Studie der DAK-Gesundheit schauen 83 Prozent der Erwerbstätigen vor dem Einschlafen Filme und Serien, 70 Prozent erledigen abends private Angelegenheiten an Laptop oder Smartphone. „Viele Menschen haben nachts das Smartphone an der Steckdose, können aber ihre eigenen Akkus nicht mehr aufladen“, so Nicole Menzel von der DAK. (zg)