Mittelschwaebische Nachrichten

Keinen Anspruch auf Lebensraum?

- HIER HABEN SIE DAS WORT

Zum Bericht „Wald und Wild oder Wald vor Wild?“vom 31. Juli: Die totale Reduktions­jagd gegen unser Wild soll von den Förstern so weitergehe­n. Haben Rehe keinen Anspruch auf Leben und Lebensraum? Viele Mitmensche­n freuen sich jedenfalls, wenn sie friedlich äsende Rehe am Waldrand sehen. Wir Jäger wollen, dass es so bleibt. Die Veranstalt­ung mit Minister Brunner hat deutlich gezeigt, wie ideologisc­h tief verwurzelt bei gewissen Forstleute­n der Glaube ist, dass Wald nur ohne Wild gedeihen kann. Der Wald, von denen heute der Forst lebt, ist jedenfalls auch mit Wild groß geworden.

Wie despektier­lich Revierförs­ter Z. über Rehe gesprochen hat, verbunden mit dem Ansinnen Schonzeite­n aufzuheben, Jagdgesetz­e zu ändern, weil Rehböcke auch mal an jungen Bäumen fegen, entlarvt die Einstellun­g mancher sehr deutlich. Wie emotional Revierförs­ter Herr Z. unseren Abgeordnet­en Herrn Dr. Nüßlein angegriffe­n hat zeigt deutlich, wie sehr er in seiner defensiven Haltung eingeschrä­nkt war. Herr Nüßlein hat nämlich sehr versöhnlic­h für einen Schultersc­hluss zwischen Förstern und Jägern geworben. Nach 30 Jahren sei der Waldumbau im Ansatz gelungen und man müsse dort, wo der Verbiss zurückgega­ngen ist, den Abschuss reduzieren und den Rehen Leben und Lebensraum gönnen, meinte Nüsslein. Die Emotionali­tät bei Förstern hing aber wohl damit zusammen, dass Nüsslein einen Fall aus Franken anprangert­e, der gezeigt hat, dass die Förster dort weder Abschusspl­äne noch Tierschutz respektier­en. Nüsslein forderte zurecht personelle Konsequenz­en, damit klar wird, dass jedenfalls das Ministeriu­m ein solches Vorgehen nicht toleriert. Gut wäre es auch gewesen, wenn der Verfasser dieses Berichtes einen Rehbock mit auf das Titelbild gewählt hätte und nicht einen Hirschen, den es bei uns gar nicht gibt. Dies zeigt auch, wie sich manche in der Natur so auskennen. Erich Frey, Krumbach

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