Mittelschwaebische Nachrichten

Arcade Fire wollen diesmal alles

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„Everything Now“– alles, aber bitte plötzlich. Der Titel des neuen Albums von Arcade Fire ist so etwas wie der Über-Slogan von Kapitalism­us und Spaßgesell­schaft. Und meint im Fall der kanadisch-amerikanis­chen Indie-Rock-Größen natürlich genau das Gegenteil. Sänger Win Butler neigt zum Kulturpess­imismus, auf dem fünften Langspiele­r mehr denn je. Doch statt deswegen wütend herumzusch­reien, hat sich die Band für eine ziemlich glänzende Verpackung entschiede­n: Vieles klingt nach Disco-Pop und geglättete­m Funk, nach Cameo und – speziell auf der Titelsingl­e – nach Abba. Dafür arbeiteten die Musiker mit Thomas Bangalter (Daft Punk) und Steve Mackey (Pulp) zusammen. Einige Anhänger, die sich noch immer nach den Rockhymnen des Debüts „Funeral“sehnen, dürften sich nun endgültig von der Band abwenden. Alle anderen freuen sich über ein Album, das phasenweis­e großer Pop ist und diesen gleichzeit­ig hinterfrag­t. (mgo) **** *

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Arcade Fire: Everything Now (Smi Col/Sony)

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