Mittelschwaebische Nachrichten
Zu viele Nachlader
Männer-Staffel läuft am Podest vorbei
Ruhpolding Immer mehr Menschen strömen in die Chiemgau-Arena von Ruhpolding. Mit 18 000 Zuschauern am dritten Weltcup-Tag peilen die Organisatoren einen neuen Rekord an. Doch nur die Gäste-Fans ziehen nach den Wettbewerben feiernd in die Hütten weiter. Die Anhänger der deutschen Mannschaft rätseln wie auch die Athleten über die eklatante Schwäche am Schießstand. Wie die deutschen Frauen am Donnerstag zielten auch die Männer in der Staffel gestern zu oft daneben.
Erik Lesser, Benedikt Doll, Arnd Peiffer und Simon Schempp durften als Vierte den Siegern aus Norwegen nur gratulieren. Frankreich mit dem Weltcup-Führenden Martin Fourcade und Russland landeten ebenfalls vor der DSV-Mannschaft auf dem Podest. „Bei solchen Bedingungen zehn Nachlader für vier Starter – das können wir definitiv besser“, sagte der Uhinger Simon Schempp unter dem blauen Himmel von Ruhpolding und benannte die Schwachstelle: „Der Schießstand ist das Hauptproblem.“
Erik Lesser startete stark und kam ohne Nachlader aus. Doch Doll und Peiffer machte neben dem Schießen auch der Schnee zu schaffen „Die Loipe ist etwas aufgebrochen und das bremst eher. Aber ich war auch ein bisschen müde“, meinte Arnd Peiffer nach der Generalprobe für das olympische Staffelrennen. Bundestrainer Mark Kirchner verteidigte erwartungsgemäß seine Männer: „Zwei oder drei Nachlader weniger, das macht rund 20 Sekunden, und 20 Sekunden schneller in der Loipe – dann sind wir da, wo wir hinwollen.“Am Samstag um 14.30 Uhr bestreiten die Frauen ihr Staffelrennen. Am Sonntag endet der Weltcup in Ruhpolding mit den Massenstartrennen der Männer (12.15 Uhr) und der Frauen (14.40 Uhr). Vielleicht mit einem versöhnlichen Abschluss für die deutsche Mannschaft und vermutlich mit einem neuen Zuschauerrekord.