Mittelschwaebische Nachrichten
Bienen werden gestresst
Neue Bedrohung in der Imkerei durch Bienenschädlinge. Imker in großer Sorge
Krumbach Viele Imker beklagten sich über große Verluste nach der Auswinterung ihrer Bienenvölker. Neben der Varroa-Milbe bedrohen in naher Zukunft weitere Parasiten die Imkerei. Es sei nur eine Frage der Zeit, bis der dunkle Jäger, die asiatische Hornisse, mit ihren leuchtend gelben Beinen unsere Bienenvölker erreicht. Sie patrouillieren vor dem Bienenstock, haben ein ortsspezifisches Jagdverhalten, lauern im Schwebeflug vor dem Flugloch und erbeuten die heimkehrenden Honigbienen. Die beutemachenden Hornissen benutzen unterschiedliche Flugruten, was das Auffinden des Hornissennestes deutlich erschwert. Auf ihrem Entwicklungshöhepunkt erreichen die Nester bis zu zehntausend Brutzellen, wie Bienen-Fachwart Christian Maushart in seinem interessanten Referat und Filmvortrag im Krumbacher Mundingsaal erklärte. Hoch sei auch das Einschleppungsrisiko der Tropilaelaps-Milbe. In stark befallenen Bienenvölkern verursacht die Tropilaelaps-Milbe ähnliche Schäden wie die Varroa-Milbe. Bei Befall kann ein Bienenvolk innerhalb eines Jahres zusammenbrechen. Eine Bedrohung für die Imkerei ist auch der kleine Beutenkäfer, informierte Bienenfachwart Christian Maushart. Der Beutenkäfer ist ein guter Flieger, verbreitet sich rasch, um neue Bienenstöcke aufzusuchen, das kann auf eine Distanz von 13 Kilometern der Fall sein. Gravierend sei, so der Referent: Hat sich der kleine Beutenkäfer erst einmal etabliert, ist eine Ausrottung fast nicht mehr möglich. Zur Vorbeugung vor dem Beutenkäferbefall ist die Hygiene am Bienenstand wichtig, man sollte starke Völker halten und nicht schwache Bienenvölker aufrechterhalten. Noch ist der Parasit in Deutschland nicht präsent, aber es ist anzunehmen, dass der kleine Beutenkäfer von Italien, dort wurde er 2014 registriert, die Alpen überquert und auch für die Bienenvölker in Deutschland eine große Bedrohung darstellt.