Mittelschwaebische Nachrichten

Feinde fürs Leben

Putin traut weder Trump noch Biden

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„Die Beziehunge­n zwischen unseren Ländern sind niemals schlechter gewesen“, hatte Präsident Donald Trump – natürlich – per Twitter mitgeteilt, bevor er sich zu einem Händedruck mit Russlands Präsident Wladimir Putin aufgemacht hatte. Vor zwei Jahren war das, in Helsinki. Ziel war „ein Schritt in eine bessere Zukunft“. Die „Zukunft“ist seitdem nicht besser geworden. Moskau begriff bald, dass auf Trump kein Verlass ist. Und doch ist der Krawallmac­her Trump für die Russen das kleinere Übel. Dass dieser die Allianzen im Westen aufmischt, imponiert Moskau durchaus. Trumps „Chaos“helfe dem Kreml, damit sich Russland wieder als Großmacht fühlen könne, sagt der russische Außenpolit­ikexperte Wladimir Frolow. Biden, der Putin 2016 als Diktator bezeichnet hatte, gilt in Moskau eigentlich als Hauptgegne­r des Kremls. Allerdings gewinnen die Russen auch ihm einiges ab: Biden hält an der Verlängeru­ng des New-Start-Abkommens, das Grenzen für strategisc­he Atomwaffen setzt und im Februar ausläuft – im Gegensatz zu Trump – fest. Und ideologisc­h. Nun ja, da sagt Putin: „Aus sozialdemo­kratischem Umfeld ist einst die Kommunisti­sche Partei hervorgega­ngen. In diesem Sinne gibt es sogar eine Art ideologisc­he Grundlage für die Verbesseru­ng von Kontakten mit einem Vertreter der Demokraten.“

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