Ich glaub, ich steh im Wald...
Feuerwehrboss klagt über zugewucherte Rettungswege BAD SCHANDAU - Kai Bigge (46) ist Stadtwehrleiter von Bad Schandau. In seiner Funktion als Feuerwehr-Chef schlägt er jetzt selbst Alarm, denn im Nationalpark (NP) Sächsische Schweiz wuchern Rettungswege zu. Große Löschfahrzeuge kämen so zum Stehen.
„Es gibt für den Nationalpark einen Rettungswegenetzplan. Nach meiner Einschätzung sind gegenwärtig knapp 20 Prozent der dort verzeichneten Forstwege für uns mit der Feuerwehr nicht befahr- und damit nutzbar“, sagt Bigge. Vor allem im Bereich des Winterberges sieht er massive Probleme, was die Zufahrten für die Feuerwehr betrifft. Im Klartext: Sollte es zu einem Waldbrand kommen, werden die Retter ausgebremst...
Der Stadtwehrleiter: „Wir brauchen eine lichte Durchfahrtshöhe von 3,50 Meter und eine Breite von mindestens 2,50 Meter.“Kai Bigge pflegt einen guten Draht zur NP-Verwaltung. Er sagt aber auch: „Es liegt im Ermessen des Nationalparkes, ob und wie die Wege freigeschnitten werden.“
NP-Sprecher Hanspeter Mayr teilt dazu auf Anfrage mit: „Unsere Facharbeiter halten regelmäßig die festgelegten Rettungswege für die Befahrbarkeit mit LKW frei. Dies liegt in unserem eigenen Interesse.“Er kündigt an, dass es wieder eine Befahrung der Rettungswege mit der Wehr geben wird. Dabei sollen u.a. Äste identifiziert werden, die das sogenannte Lichtraumprofil für die Gerätewagen der Feuerwehr einschränken. Mayr: „Die Äste werden dann entfernt.“PL
Im Sommer 2015 löschte die Freiwillige Feuerwehr (F.r.) einen Brand von 500 qm Wald bei Königstein. Glück im Unglück: Der Brandherd lag direkt an der S 169 (F.l.). 2015 stand der Wald bei den Affensteinen in Flammen. Damals unterstützte ein Hubschrauber die Löscharbeiten im schwer zugänglichen Gelände. Stadtwehrleiter Kai Bigge (46). Blick von der Bastei: In der stark zerklüfteten Sächsischen Schweiz sind viele Wege für Rettungsfahrzeuge nicht befahrbar.