Trotz grünem Trend lebt die Welt heute nicht gesünder
heißt ein McDonald’s-Werbespruch. „Ich liebe es nicht“, antworten immer häufiger Kunden. Vier Jahre hintereinander ging die Besucherzahl in McDonald’s-Restaurants zurück. Denn immer mehr Menschen legen Wert auf gesunde Produkte, selbst beim schnellen Essen. Immer öfter wird frisches statt billiges Fleisch bestellt, werden Mais und Tomaten Pommes und Ketchup vorgezogen. McDonald’s hat ein Problem. Es kann sich von seinem Image als fettiges, ungesundes Restaurant nur schwer lösen – trotz Veggieburger und Apfelsaft, die es inzwischen dort auch gibt.
Es ist nicht so, als würde die Welt auf einmal gesünder leben. Im Februar rüttelte die deutsche Gesellschaft für Ernährung mit der Schlagzeile auf: „So dick war Deutschland noch nie.“Bei den Berufstätigen sei das Dicksein mittlerweile so weit verbreitet, dass es keine Ausnahme mehr darstelle, sondern der Normalzustand sei, heißt es im Bericht. Fast sechs von zehn Männern und mehr als drei von zehn Frauen seien dick.
Fettiges und ungesundes Essen sind nicht alleine schuld daran. Und doch geraten fast zwangsläufig FastFood-Restaurants ins Visier von Ernährungsexperten. Die Vorwürfe sind altbekannt: Die Produkte enthielten zu viele Kohlenhydrate, zu viel Zucker, zu viel Salz und Fett.
Fast Food bleibt in Deutschland beliebt. Doch billig muss es nicht mehr zwangsweise sein. Gäste bezahlen für einen hochwertigen Burger nun auch mal zehn Euro. Subway und Wendy’s werben mit frischen Zutaten. McDonald’s dagegen tut sich schwer. Die Kette ist in Deutschland noch immer das beliebteste Schnellrestaurant. Doch Mitbewerber wie Burger King holen auf. Die McDonald’s-Führung weiß: Billig allein reicht heutzutage nicht mehr.
McDonald’s erfand nicht das Fast-Food-Essen. Billig und schnell aßen bereits die Römer. Am Fließband zusammengestelltes Essen gab es schon, bevor die McDonald-Brüder ihr Restaurant eröffneten, 1921 in Wichita, Kansas. Der Laden dort sah mit seinen weiß gestrichenen Zinnen und Türmchen aus wie eine Burg. Sein Name: „White Castle.“Kunden bekamen dort weiße Brötchen mit einem gegrillten Hackbällchen, Gurken und Zwiebeln serviert. Der moderne Hamburger war geboren. Doch erst Kroc und McDonald’s trugen ihn in die Welt.
Nun sollen es andere Produkte richten. Der Trend geht zum Grünen. Seit Ende März bietet McDonald’s in Deutschland zwei neue Wraps und Salate im Standard-Sortiment an. Ob die Wende klappt? McDonald’s wird es bald wissen. Der Markt antwortet schnell.