Viele Buddhisten fürchten um den Ruf ihrer Religion
bin wie ein Hund. Ich belle.“In Wahrheit macht Wirathu aber viel mehr. Zur islam-feindlichen Stimmung, die in dem mehrheitlich buddhistischen Land jetzt schon zur Vertreibung von 370 000 Muslimen der Rohingya-Minderheit geführt hat, trug er erheblich bei. Er predigt Sätze wie: „Muslime sind wie afrikanische Karpfen. Sie vermehren sich schnell, sind sehr gewalttätig und fressen sich gegenseitig.“
Mönch wurde Wirathu mit 14 Jahren. 2001 trat er der nationalistischen Bewegung 969 bei, die muslimische Geschäfte boykottieren und religionsübergreifende Ehen verbieten lassen will. Zwei Jahre später, zur Zeit der Militärdiktatur, wurde er nach Ausschreitungen gegen Muslime zu 25 Jahren Gefängnis verurteilt. 2010 kam er durch eine Amnestie frei. Die Hetze verbreitet er auch über die nationalistischbuddhistische „Vereinigung zum Schutz von Rasse und Religion“, bekannt unter der Abkürzung Ma Ba Tha. Mit Buddhas Lehren von Offenheit und Toleranz hat das nichts zu tun. Im Vergleich mit anderen Religionen galt der Buddhismus als Glaube, der für extremistische Positionen weniger anfällig ist.
Wegen der jetzigen Bilder sorgen sich viele Buddhisten um den Ruf ihrer Religion. Der Dalai Lama hielt mit seiner Meinung über das Geschehen in Myanmar auch nicht hinter dem Berg. „Die Menschen, die Muslime schikanieren, sollten an Buddha denken“, mahnte er. „In einer solchen Lage hätte Buddha diesen armen Muslimen definitiv geholfen.“