Zärtlichkeiten sollen in der Familie üblich gewesen sein
Schwester des Opfers geführt hat. Daraus geht außerdem hervor, dass der 61-Jährige möglicherweise auch die Schwester missbraucht haben könnte. In einer verstörenden Episode berichtet jener Bekannte von einem Urlaub in Griechenland in den 90er Jahren, bei dem wohl mehrere Familien und deren Nachwuchs gemeinsam unterwegs waren. Als er damals gefragt habe, wo denn die Schwestern und deren Stiefvater seien, habe ein anderes Kind geantwortet: „Pornos machen.“Das hielt der Mann damals offenkundig für einen schlechten Scherz. „Das habe ich falsch interpretiert“, sagt er vor Gericht.
Nicht so recht zu den Vorwürfen passen will die Aussage der Patentante: Ihre Nichte sei stets ein fröhliches Kind gewesen, Verletzungen im Genitalbereich habe sie nie festgestellt. „Das hätte ich gesehen und sofort reagiert“, sagt die Frau. Eine einstige Freundin des Opfers spricht davon, dass diese „öfter mal Lügengeschichten“erzählt habe. Auch von Schmerzensgeld ist die Rede, das die junge Frau wohl von ihrem Stiefvater einfordern wollte. Beide hätten einst „ein tolles Verhältnis“gehabt, sagt die Zeugin.
Damit endet das erste Kapitel einer finsteren Familiengeschichte. Am Montag sollen weitere Zeugen aussagen.