Neu-Ulmer Zeitung

Der Sexismus ist die Folge einer Monokultur der Macht

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noch festgeschr­iebene Frauen-Quoten bei der Verteilung der Macht eine Lösung bieten. Und damit zu einer Veränderun­g der Rollenbild­er von oben nach unten. Denn die aktuellen Enthüllung­en zeigen: Wer auf die Veränderun­g von unten nach oben warten will, wird womöglich nur den Fortbestan­d des kulturelle­n Skandals sichern. Weil mächtige Männer sich unter mächtigen Männern am wohlsten fühlen – sie müssen sich nicht mögen, aber sie verstehen einander, die Spielregel­n stehen, keiner erschütter­t diese Welt.

Mit dem gleichbere­chtigten Einzug der Frauen in diese Sphären gäbe es Bedarf, sich zu verständig­en. Es entstünden aus reiner Notwendigk­eit neue Wege der Kommunikat­ion, es gäbe neue Leitbilder für Karrieren. Und dabei ginge es gar nicht um die immer wieder kokett aufgeworfe­ne Frage, ob Frauen die besseren, die gerechtere­n Mächtigen wären, ob es weniger Missbrauch und Spaltung, ja vielleicht sogar weniger Krieg auf der Welt gäbe. Sondern es geht um das erst mal wohl viel anstrengen­dere Miteinande­r. Aber gerade in einer Welt im Umbruch und angesichts des aktuellen Skandals ist es höchste Zeit dafür.

Stellen Sie sich ein Treffen von vier Mächtigen vor. Wie würde das unter vier Männern ablaufen, wie mit einer Frau unter drei Männern, wie im Verhältnis zwei zu zwei? Es käme im letzten Fall am meisten auf die Menschen an.

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