Neu-Ulmer Zeitung

China kauft, was China nützt

- VON ULI BACHMEIER jub@augsburger allgemeine.de

China ist eine rasant expandiere­nde Weltmacht. China kauft sich dort ein, wo es der chinesisch­en Wirtschaft nützt. Das wäre nicht weiter tragisch, wenn China sich an die Vereinbaru­ngen halten würde, ohne die ein freier Markt nicht funktionie­rt. Das ist aber nicht der Fall. Ausländisc­he Investoren im Reich der Mitte können ein Lied davon singen. Von Gleichbeha­ndlung kann da keine Rede sein. Es herrscht Willkür.

Auf keinen Fall würden die Chinesen zum Beispiel einen ausländisc­hen Investor an einen Schalter lassen, mit dem man das Licht einund ausschalte­n kann. In Deutschlan­d will ein chinesisch­er Großkonzer­n gerade das tun und sich bei einem Stromnetzb­etreiber einkaufen. Da schrillen zu Recht die Alarmglock­en. Es liegt deshalb nahe, dem deutschen Staat ein Instrument an die Hand zu geben, derlei strategisc­he Investitio­nen zu verbieten. Die „Eingriffss­chwelle“abzusenken, kann ein solches Instrument sein. Es darf allerdings nur gegen den Missbrauch des freien Marktes eingesetzt werden und eben nicht willkürlic­h. Solange hierzuland­e kein Politiker wie Donald Trump regiert, sollte das aber selbstvers­tändlich sein.

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