Die Wirren des neuen Kabinetts
Unsereins kennt das ja vom Umzug. Man hat den Nachsendeantrag nicht schnell genug ausgefüllt, schon kommt die Post beim alten Vermieter an. Oder wird gar nicht zugestellt. Wenn man dann auf was Wichtiges wartet, schwierig!
In Donauwörth haben sie es quasi in letzter Minute hinbekommen. Am Mittwoch hatte Johannes Hintersberger seinen letzten Tag als Staatssekretär im Sozialministerium. Just dann verschickt die Stadtspitze die für sie frohe Kunde: Die Erstaufnahme schließt Ende 2019. Hat Hintersberger bei einem Treffen zugesagt, heißt es. Die Bestätigung liege jetzt auch schriftlich vor.
Aber was heißt das schon, in diesen Zeiten, in denen man sich fragt, wer wo abgeblieben ist? Und wo was? Anruf beim Landratsamt. Man warte noch auf das Schriftstück. Anruf bei Hintersberger. Es gebe eine Aktennotiz vom Gespräch, nur liegt die im Sozialministerium. Also Anruf beim Ministerium. Die Pressestelle erklärt, dass Hintersberger gar nicht mehr im Haus ist. Aha! Und dass der Bereich Integration ins Innenministerium gewandert ist. Vier Anrufe später erklärt der Herr dort, dass er durchaus zuständig wäre. Eine Aktennotiz? Die gibt es vielleicht, aber die müsste doch in Donauwörth liegen.
Was man daraus lernt? Dass eine Regierungsumbildung ganz schön kompliziert sein kann. Komplizierter als mancher Nachsendeantrag.