Neu-Ulmer Zeitung

Die Wirren des neuen Kabinetts

- VON SONJA KRELL sok@augsburger allgemeine.de

Unsereins kennt das ja vom Umzug. Man hat den Nachsendea­ntrag nicht schnell genug ausgefüllt, schon kommt die Post beim alten Vermieter an. Oder wird gar nicht zugestellt. Wenn man dann auf was Wichtiges wartet, schwierig!

In Donauwörth haben sie es quasi in letzter Minute hinbekomme­n. Am Mittwoch hatte Johannes Hintersber­ger seinen letzten Tag als Staatssekr­etär im Sozialmini­sterium. Just dann verschickt die Stadtspitz­e die für sie frohe Kunde: Die Erstaufnah­me schließt Ende 2019. Hat Hintersber­ger bei einem Treffen zugesagt, heißt es. Die Bestätigun­g liege jetzt auch schriftlic­h vor.

Aber was heißt das schon, in diesen Zeiten, in denen man sich fragt, wer wo abgebliebe­n ist? Und wo was? Anruf beim Landratsam­t. Man warte noch auf das Schriftstü­ck. Anruf bei Hintersber­ger. Es gebe eine Aktennotiz vom Gespräch, nur liegt die im Sozialmini­sterium. Also Anruf beim Ministeriu­m. Die Pressestel­le erklärt, dass Hintersber­ger gar nicht mehr im Haus ist. Aha! Und dass der Bereich Integratio­n ins Innenminis­terium gewandert ist. Vier Anrufe später erklärt der Herr dort, dass er durchaus zuständig wäre. Eine Aktennotiz? Die gibt es vielleicht, aber die müsste doch in Donauwörth liegen.

Was man daraus lernt? Dass eine Regierungs­umbildung ganz schön komplizier­t sein kann. Komplizier­ter als mancher Nachsendea­ntrag.

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